Um seine Augen bildeten sich beim Lächeln viele Fältchen, die sein Gesicht aber eher noch anziehender machten. Er winkte die Bedienung heran. Natascha bestellte ein Crêpe Suzette und einen Café Melange, Hardenberg nahm ebenfalls ein Crêpe Suzette, aber einen Espresso dabei und ein Glas Wasser. Dann schaute er Natascha an. „Wieder dieser merkwürdige Blick,“ dachte sie und spürte, wie sie errötete. Sie spielen Klavier? Sie haben einen wunderbaren Steinway-Flügel in ihrem Apartment!“
Es war mehr eine Feststellung als eine Frage. Natascha nickte. „Ich erinnere mich jetzt,“ fuhr er fort, „Ihren Namen früher öfter in den Feuilletons von Zeitungen gelesen zu haben. Sie haben Auszeichnungen gewonnen, nicht wahr?“ Die Bedienung stellte zwei Tabletts auf den Tisch. Er legte diskret einen Schein unter den Bon. „Danke. Es stimmt so!“ Die Frau verschwand dankend. „Ja,“ sagte Natascha zögernd, „ich habe früher mehrfach gewonnen. Aber ich nehme heute an solchen Wettbewerben nicht mehr teil.“ „Wissen Sie, dass ich zu Hause eine große Sammlung von CDs mit Klavierstücken habe? Klavierstücke sind eine Leidenschaft von mir; ich habe nie Klavier spielen lernen dürfen. Das wollte mein alter Herr nicht. Und heute – in meinem Alter – ist es wohl zu spät.“ „Ich finde, es ist nie zu spät, mit etwas Neuem zu beginnen!“ Natascha betrachtete sein Gesicht. Es war das Gesicht eines willensstarken Menschen, sein Kinn war markant und fest und seine Augenbrauen dicht und dunkel. Zu gern hätte sie gefragt, ob er farbige Kontaktlinsen trüge, aber so eine Frage traute sie sich dann doch nicht zu stellen.
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