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Kapitel 6

Ungestüm riss sie die Tür auf und… prallte auf den Mann mit der Chauffeursmütze von vorhin. „Na, Sie sind ja immer noch da und nehmen anständigen Hausbewohnern ihren Parkplatz weg!“ platzte sie heraus und rieb sich die vom Aufprall schmerzende Schulter. Der Mann schaute sie verdutzt an, dann schien er sich zu erinnern. „Tut mir leid, aber Herr Hardenberg wird erst in einer Stunde abfahren.“ sagte er so höflich wie anfangs. „Dann haben sie wieder Ihren Parkplatz!“ Natascha war rot geworden, während er das sagte. Hieß nicht der Vertreter der Vermieter-Firma, der vorhin den Balkon inspiziert hatte, Hardenberg? Natascha meinte so etwas gehört zu haben, als er sich kurz vorgestellt hatte. Und so ein Angestellter fuhr mit Chauffeur? Die mussten ja Geld wie Heu haben! „Ist schon recht!“ rief sie dem Chauffeur zu, während sie weiter joggte. Was konnte der arme Kerl für seine Anweisungen! Im Lokal ließ sie sich auf einen Platz in der Nähe der Küche plumpsen. Es war heiß hier drin. Sie zog ihre Jacke aus und sah so nicht, wie Hardenberg an ihren Tisch trat.

Er räusperte sich. Erschrocken fuhr sie herum. „Ja?“ „Darf ich Sie zu Kaffee und Crêpe einladen?“ „Er sieht dabei kein bisschen verlegen aus!“ dachte sie, „so richtig selbstbewusst, als könne ihn, was immer ich auch antworte, nicht umhauen.“

Das Blau seiner Augen übte fast schon einen hypnotischen Sog aus.

„Ja, warum nicht!“ sagte sie. „Als Wiedergutmachung sozusagen, dass ich Ihnen den Parkplatz weggenommen habe.“ sagte er lächelnd.


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