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Es werden Posts vom 2021 angezeigt.

in eigener Sache

ONsüd-Bild: Sebastian Pokojski Wir möchten Ihnen und Ihren Familien ein schönes Weihnachtsfest und für das kommende Jahr alles Gute wünschen! Im Namen der Redaktion, herzliche Grüße, Sebastian Pokojski

Dezember

  ONsüd-Bild: Sebastian Pokojski   Über Winterbräuche von Katharina Kumeko Die, die mir zuerst einfallen, sind die sogenannten Rauhnächte. Sie liegen in der Woche zwischen Weihnachten, dem 25. Dezember, und dem 6.Januar, dem Heiligen Dreikönigstag. Es sind die Tage, die vom Mondkalender (im Gegensatz zum Sonnen-Kalender) her „übrig bleiben.“ Das sind die „Tage zwischen den Jahren“. Das Mondjahr hat 354 Tage im Unterschied zum Sonnenjahr von 365 Tagen. Früher feierte man in dieser Zeit Weihnachten. Das bedeutete: man feierte die geweihten Nächte. In unserem Bewusstsein sind heutzutage davon nur noch die zwei Weihnachtsfeiertage und der Dreikönigstag übrig geblieben. Damals glaubte man, dass man an diesen Tagen Zugang zur „Anderswelt“ hätte. Während dieser Zeit sollte man keine Wäscheleinen spannen und keine Wäsche aufhängen, vor allen Dingen keine weiße, weil die „Wilde Jagd“ - Wotan und seine Gefährten- die aus zwölf Wölfen oder Raben oder Knochenmännern bestand,- mit viel Stürmen

November

Über die Muße oder den Müßiggang von Katharina Kumeko ONsüd-Bild: Daniel Osthues Das Wort ‚Muße’ ist in unserer schnelllebigen Zeit fast zu einem Fremdwort geworden. Man empfindet diesen Ausdruck oft als Anachronismus. Wer hat denn, bitte schön, in unserer modernen Zeit des „Mehr und Schneller“ noch genügend Zeit für Muße? Dabei bietet sich der Monat November geradezu an, eigene Mußestunden zu entdecken und zu pflegen. Der Duden definiert Muße „als freie Zeit und innere Ruhe, in der man seinen eigenen Interessen nachgehen kann.“ Muße hat nichts mit Langeweile zu tun. Es ist die bewusste Entscheidung, sich freie Zeiten zu schaffen und sie mit individuellen, angenehmen Tätigkeiten oder Nicht-Tätigkeiten anzufüllen. Man fühlt sich nach solch einer Zeit erfrischt und gestärkt. Muße heißt nicht, sich einfach hinzusetzen und von einem Medium berieseln und unterhalten zu lassen. Es ist eine aktiv, nicht passiv gestaltete Zeit. Hermann Hesse hat über die Muße folgendes geschrieben: „Wenn ich

in eigener Sache

ONsüd wird nach fast zehn Jahren Agentur-Betreuung zukünftig unter der Regie von Sebastian Pokojski weitergeführt Begonnen als soziales Medienprojekt hat sich ONsüd hin zu einem interessanten, aktuellen und vielseitigen Blog-Projekt entwickelt, das die volle Aufmerksamkeit einer Person, die für redaktionelle Inhalte verantwortlich ist benötigt. Agentur Inhaber Sebastian Pokojski setzt sich zukünftig persönlich für diese Aufgaben ein. Wir haben das Projekt über lange Zeit begleitet und wollen der zukünftigen Entwicklung so mehr Aufmerksamkeit schenken. Gerade in der Corona-Zeit haben wir festgestellt, wie wichtig gute Recherche und Inhalte sein können. Da wir thematisch breit gefächert und fokussiert produzieren wollen, freuen wir uns, dass unser Projekt nach fast zehn Jahren Unterstützung jetzt in die Hände von Sebastian Pokojski übergeben werden kann. Wir wünschen uns, dass die nächsten Jahre medialer Berichterstattung unter seiner Regie genauso erfolgreich sein werden. „Da ist noch L

Oktober

ONsüd-Bild: Sebastian Pokojski Über Beobachtungen aus dem Fenster von Katharina Kumeko Morgens gilt mein erster Blick aus dem Fenster zuerst den Wolken, und danach den grünen „Riesen“, die treu und ergeben jeden Tag auf einem großen Rasenkarree hinter den Häusern stehen. Mein Blick umfasst sie alle liebevoll. Gezählt habe ich sie damals, als ich einzog: es sind dreizehn an der Zahl. Alle sind hochgewachsen, um die zwölf bis fünfzehn Meter hoch, und bestimmt schon weit über fünfzig Jahre alt. Ein mächtiger Goldregenbaum und zwei gebeugt wachsende, knorrige Weißdorne stehen genau gegenüber meinem Fenster; etwas weiter weg sechs Ahornbäume, und ein Feldahorn nahe am Haus. Letzteren hielt ich wegen seiner Blätter zunächst für eine Eiche. Das Merkwürdige war nur: ich fand im Herbst keine Eicheln! Das gab’s doch gar nicht, oder? Eine Eiche ohne Eicheln!? Ich schaute mir die Augen aus, wunderte mich und suchte, stets ohne Erfolg- bis ich mir die Mühe machte, seine Blätter genauer mit einem L

September

Über das Spazierengehen von Katharina Kumeko Durch Corona haben wir alle mehr oder weniger Spazierengehen gelernt. Oder sagen wir besser : wieder gelernt. Ich hatte mir von Beginn der Ausnahmesituation angewöhnt, jeden Tag mindestens eine Viertelstunde zu gehen. Meistens ging ich entweder vor dem Frühstück oder nach dem Frühstück. Ich bin dem Ritual bis heute treu geblieben. (Sicher, es hat auch einige Aussetzer während dieser Zeit gegeben, mal einen Tag, mal zwei Tage oder auch mal fünf Tage, an denen ich keine Lust dazu hatte, aber spätestens nach dem fünften Tag habe ich wieder mit dem Spazierengehen begonnen.) ONsüd-Bild: Sebastian Pokojski Was macht das Spazierengehen mit uns? Erst einmal sorgt es für eine ordentliche Portion Frischluft für unseren Körper. In zweiter Linie macht es den Kopf frei - frei von Grübeleien, von kleinen Sorgen, vom Chaos des Alltags. Mann gewinnt Abstand. Im wahrsten Sinne des Wortes. Es wird Raum freigegeben für neue Lösungen, für neue Gedankenverbindun

August

  Über Steine von Katharina Kumeko ONsüd- Bild: Kathrin Osthues Es gibt für mich kaum etwas, was größere Faszination bietet, als das Sammeln und Anschauen von Kieseln jeder Art und Größe an Meeresstränden. Da diese meist von Wasser überspült werden, leuchten sie oft in den überraschendsten Farben oder Formen. Mit meinen Kindern pflegte ich im Urlaub jeden Morgen die Strände nach den schönsten Exemplaren abzusuchen und sie mit zu unserem Campingwagen zu schleppen. Jedes Mal, wenn wir nach ein paar Wochen nach Hause fuhren, waren wir „steinreich“, wie mir mein Mann versicherte, der unsere Beute im Kofferraum verstauen musste. Wobei der Kofferraum zu seinem Leidwesen beim Fahren auf der Autobahn schwer durchhing. Ich bin auch heute noch von Steinen, bzw. - Gesteinen - wie die Geologen sagen - fasziniert. Mehr als von ihren Schwestern und Brüdern, den Kristallen und Mineralien. Es gab Zeiten, in denen ich an keinem Museum für Geologie vorbeigehen konnte, ohne die Schönheiten dieser ve

Juli

  Über das Teetrinken und Schreiben Teil II von Katharina Kumeko ONsüd-Bild: Dirk Hoffmann Im Jahr 2019 erschienen 70.400 neue Bücher auf dem Markt. Das ist eine immer noch große Zahl, auch wenn es im Jahre 2007 sogar 86.000 neue Titel waren. Hinter dieser Zahl steckt jeweils ein Mensch, der schreibt. Der, wie ich ,meist mit mehr oder weniger großem Vergnügen, am Schreibtisch sitzt - vielleicht auch mal im Café oder Biergarten - und Hauptfiguren, Nebenfiguren, eine spannungsvolle Handlung mit dazu gehöriger Landschaft und Städten erfindet und sie aufs Papier bannt. Wobei ich zu der eher aussterbenden Spezies gehöre, die erst auf Papier schreibt und danach in den Computer diktiert. Zwar schreiben die meisten Autoren direkt in den Laptop, dennoch: es ist erwiesen , dass man der Schnelligkeit der Gedanken am besten mit der Hand und dem Stift folgen kann als mit der langsameren Eingabe beim Tippen. Der Weltrekord beim Tippen liegt bei nur 821 Anschlägen pro Minute, die beste handschriftl

Juni

Über das Teetrinken und Schreiben Teil I von Katharina Kumeko ONsüd-Bild: Sebastian Pokojski In Deutschland lernt man Kaffee trinken. Rund 164 Liter im Jahr pro Kopf trinkt man hier gegenüber nur 28 Litern schwarzem Tee. Ich habe das Teetrinken in Schottland kennen gelernt. Als Sechzehnjährige, in einer Gruppe ehrenamtlicher Helfer in einer Art kirchlichen Freizeit auf einem Schloss bei Edinburgh. Dort trank ich meinen ersten schwarzen Tee, aß mein erstes englisches opulentes Frühstück, und fand sehr großen Gefallen daran. So großen, dass ich dem Tee und dem britischen Frühstück mein Leben lang treu geblieben bin. Ich erinnere mich an Schüsseln voll Porridge, an kleine, kross gebratene Würstchen, an weiße Bohnen in Tomatensauce, an ham and eggs, (Gebratener Schinken und Eier) an bittere Orangenmarmelade auf, mit salziger Butter bestrichenen Toasts, und an Teekannen voll Tee...Morgens early breakfast tea, nachmittags den afternoon tea, (den nur wir vom Festland five o‘clock tea nenne

Mai

von Katharina Kumeko  ONsüd-Bild: Sebastian Pokojski  Und Stille... mit heißem Wind angefüllte Stille am Nachmittag. Du sitzt im Verborgenen. Schwankendes Papyrus mit hohen Köpfen und windbewegte Wicken schützen vor unwillkommenen Blicken. Wenn du den Blick hebst, siehst du in eine endlos aufgespannte Bläue. Ein Blau, in dem die Augen keinen Halt finden, einzig an einem lautlosen Flugzeug. Winzig wie ein silbriges Insekt kriecht es still und langsam und gleichmäßig über die blaue Fläche. Eine flockigweiße Spur hinter sich her ziehend, die unsichtbare Winde vorsichtig auflösen. Du folgst ihm mit den Augen, bis es die gleißende Sonnenscheibe verschluckt. Es ist still. Ab und zu hörst du die gedämpften Freudenschreie der wie trunken in der Bläue herumfliegenden Vögel. Ab und an blitzt die Unterseite des Flugzeugs, wenn sich ein Sonnenstrahl verirrt. Heißer Wind trägt deine Gedanken fort. Heißer Wind wird sie fallen lassen auf vielleicht fruchtbare Erde. Sie werden Wurzeln schlagen und na

APRIL

von Katharina Kumeko ONsüd-Bild: Sebastian Pokojski Wüchse ich doch wie das neue Grün! Überquellend vor Lebensfreude, tausend Möglich- keiten suchend, sich rankend festzuhalten: an einem verrosteten Tischbein, an einigen hochragenden Steinen auf der Erde, am eichenen Zaun, an den Stängeln der im Beet nebenan wachsenden Nelken - alles Möglichkeiten, sich festzuhalten und weiter zu wachsen. Über sich hinaus zu wachsen. Sich über den eigenen Topfrand zu wagen. Wäre ich doch wie dies rankende Grün! Oder wie die Sonnenblume! Folgte mit meinem Gesicht immer der Sonne! Ließe sie hinein in mein melancholisches Gemüt,mich aufzuheitern! Wäre ich doch wie dieses neu erwachte, rankende Grün! Voll Eifer, mich zur Blüte zu entfalten, mich in Kaleidoskop-Farben haltlos zu verschwenden! Denn, wie wäre das Leben, täte ich es dem rankenden Grün gleich!?

März

Bücher und Schreiben von Katharina Kumeko ONsüd-Bild: Pokojski Ein Bild van Goghs : „Die gelben Bücher“, von 1887, liegt vor mir. Rund einundzwanzig Bücher auf Zeichenmappen sind darauf zu sehen - Pariser Romane - es ist eine Studie van Goghs - rechts liegt ein ins Auge fallendes, rotes Buch auf zwei rotbraunen. Darüber ein grünes Heft, und viele grüne oder gelbliche Einbände. Beim Anschauen der Studie gerate ich ins Träumen: Ein Tisch voll mit Büchern - das ist für mich das absolute Samstag- nachmittagsvergnügen. Eine Tasse oder besser noch eine Kanne frisch aufgebrühten schwarzen Tee dabei, ein leckeres Käsebrötchen - der Himmel auf Erden! Mein Kater sieht es ähnlich, bedeutet es doch, dass die Mitbewohnerin - „die große Katze“- „mal endlich die Füße still hält und zu Hause bleibt.“ Und er nicht allein vor sich hin schnarchen muss. Dankbar seufzend lehnt er sich an mich und schon schnarcht er weg. Ich nehme behutsam das erste Buch vom Tisch , schaue mir sein Cover an, genieße es

Februar

ONsüd-Bild: Sebastian Pokojski Geglückter Morgen von Katharina Kumeko Der Fernseher wirft seine Bilder in den Raum. Es ist früher Morgen. Die Frau schaut aus dem Fenster. Die Straßenlaterne beleuchtet zwielichtig den Bürgersteig. Es regnet in feinen Fäden und stetig. Vor ihr sitzt eine Katze und wartet regungslos auf eventuell einen Meisenknödel anfliegende Vögel .Die Frau schaut auf das gegenüberliegende Haus. Ein hellerleuchtetes Fenster nach dem anderen erlischt dort und fällt in Dunkelheit zurück. Zuletzt leuchtet ihr nur noch ein gelbes Rechteck entgegen. Sie wendet sich ab. Ein neuer Anfang. Diese drei magischen Worte kreisen in ihren Gedanken. Nur heute magisch? Weil neues Jahr?  Sie erinnert sich an einen anderen Morgen : an eine „Ente“- ein französisches, altes, rostiges Vehikel -darunter verkrochen eine kleine Katze, trostloses heißes Pflaster und schmutzig- graue Mietshaus-Fassaden. Nicht idyllisch, sondern bedrohlich schäbig in einem Urlaub, der schon Jahrzehnte vergangen

Januar

  ONsüd-Bild: Sebastian Pokojski Ein Neues Jahr beginnt. Zeit für neue Träume. Neue Ziele. Mehr Liebe. Neue Abenteuer... Neuanfänge. Auf in ein Gutes Jahr!“ Autor Lieblingsmensch von  Katharina Kumeko Am Neujahrstage: Abend ist es geworden. An dem Bild der „Verliebten“ habe ich weiter gemalt. Ein Blau -grau - weiß gemischt für den Himmel und zaghafte Schneeflocken. Die Amaryllis beschaut sich errötend im Spiegel . Es sind sechs magische Blüten , darüber schweben noch Sterne, zwölf an der Zahl, und ein Herz - rosa rot gestreift. Das Radio redet - WDR 5 am Abend. Die Heizung bollert, der Mond steht auf dreiviertel voll. Der Kater rülpst. Der Neujahrsabend ist perfekt.