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Kapitel 11

Sie traf sich bestimmt jeden Tag mit einem anderen Studenten, denen mit Jeans und schicken T-Shirts, mit gestyltem Haar oder sogar mit Rastalocken! Er durfte gar nicht daran denken! Tat er es doch, war seine Fassung für diesen Tag dahin. Hatte Frau Dolhaupt nicht erst gestern zu ihm gesagt, dass ihm ein Urlaub bestimmt guttun würde? Er hätte abgenommen, sähe zwar ganz glücklich aus – mit Verlaub – aber wäre doch gleichzeitig „durch den Wind“, wenn sie es so ausdrücken dürfte. Vielleicht hatte sie ja recht! Eigentlich hatte er schon zwei Jahre lang keinen vernünftigen Urlaub mehr gemacht. Der Laden würde auch ohne ihn zwei Wochen lang gut weiterlaufen. Er konnte sich auf seine Angestellten verlassen, das wusste er sicher. Beim Abendessen machte er Pläne. Er beachtete Ines Geplauder nicht, gab nur ab und zu ein bestätigendes „Hmm“ von sich und hing seinen Gedanken nach. Ines musste es gar nicht wissen, dass er ausspannen wollte. Er konnte eine „Geschäftsreise“ vorgeben und in Wirklichkeit in Hamburg in einer Pension, wo man ihn nicht kannte, absteigen. Nach einer Woche würde er wieder nach Hause kommen, und dann nach zwei oder drei Tagen erneut auf eine „Geschäftsreise“ gehen. Natürlich würde er wieder nach Hamburg fahren oder fliegen. Von dem Gedanken war es nicht weit bis zur Tat!

Schon am übernächsten Tag verkündete er Frau Dolhaupt, dass er für vierzehn Tage Urlaub machen würde. Sie strahlte. „Habe ich es Ihnen nicht gesagt? Das freut mich aber!“ Stefan nickte freundlich. „Ich mache alles soweit fertig. Dann rufen Sie die Belegschaft zusammen, ja?“


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