Dienstag, 11. Juni 2024

Veranstaltungs-Tipp: SingMob in Surk

 

ONsuderwich-Bild: Adobe Express

Initiativ-Veranstaltung der Kolpingsfamilie

- gemeinsames Singen -


(tifö)Was anderswo Rudelsingen genannt wird, veranstaltet die Kolpingsfamilie als SingMob am Mittsommerabend im Naturfreibad Suderwich. In lockerer Runde wollen wir Gassenhauer und Hits von den 1920er Jahren bis heute in wilder Mischung singen. Mitmachen kann jeder, der Lust am stimmgewaltigen Mitträllern hat. Textsicherheit im Sinne von auswendig können ist nicht notwendig, denn per Beamer werden die Liedtexte auf eine Leinwand übertragen. Auch einen WishMob für individuelle Liedwünsche wird es geben.


WANN: 21.06.2024 ab 19:00 Uhr
WO: Naturfreibad Suderwich



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Montag, 10. Juni 2024

UEFA EURO 2024: Rudelgucken im Ruhrgebiet

ONsüd-Bild: Adobe Express


Tipps & Termine
zum Rudelgucken

Metropole Ruhr (idr). Nicht nur in den Stadien wird das Ruhrgebiet zum EM-Hotspot: An zahlreichen Standorten verteilt auf die gesamte Metropole Ruhr können ab dem 14. Juni EM-Spiele beim Public Viewing in Gemeinschaft verfolgt werden. Besonders an den Austragungsorten der UEFA EURO 2024 wird groß aufgefahren, aber auch kleinere Ruhrgebietsstädte versetzen ihre Gäste ins EM-Fieber.

Kostenloses Public Viewing gibt es im Dortmunder Westfalenpark für bis zu 25.000 Fans (alle Spiele in Dortmund und alle Spiele mit der deutschen Nationalelf) sowie auf dem Friedensplatz in der Innenstadt. Ein LED-Würfel strahlt hier um die Friedenssäule herum in alle Himmelsrichtungen aus. Gezeigt werden alle Begegnungen bei freiem Eintritt.

Zentraler Anlaufpunkt des Fußballsommers in Gelsenkirchen wird der Nordsternpark. Großes Public Viewing gibt’s im Amphitheater. Dort werden alle Spiele, die in Gelsenkirchen ausgetragen werden, sowie alle Spiele der deutschen Nationalmannschaft übertragen. Alle anderen Spiele können zudem in der Fan Zone am Nordsternplatz verfolgt werden.

Für Fußballbegeisterte aus dem nördlichen Ruhrgebiet wird der Recklinghäuser Rathausplatz zum Anlaufpunkt. Alle Spiele und alle Tore sind in der "KIA-Arena" zu sehen – und das kostenfrei. Für die Partien der deutschen Nationalmannschaft wird allerdings eine Sicherheitsgebühr von zwei Euro erhoben.

Auf dem Kennedyplatz in Essen können rund 2.500 Fußball-Fans die Spiele der EM verfolgen. Dafür stehen eine Tribüne mit 500 Sitzplätzen und weitere 2.000 Stehplätze zu Verfügung. Die Spiele werden auf einer 66 Quadratmeter großen LED-Leinwand gezeigt. Stehplatz-Tickets für das Fanfest kosten pro Spiel sieben Euro, Sitzplätze 15 Euro.

Auch der Gysenbergpark in Herne wird zum Spotlight der EM. Zu sehen gibt es alle Spiele der deutschen Nationalmannschaft. Der Eintritt ist frei und Platz wird für bis zu 1.200 Gäste geboten.

Im Hafen Xanten im Kreis Wesel können Gäste zuschauen, wie das Runde ins Eckige kommt: Das Freizeitzentrum Xanten zeigt alle Spiele mit Deutschland-Beteiligung. Der Eintritt ist frei.

Auf dem Berliner Platz in der Bottroper Innenstadt werden die Deutschland- und Türkei-Spiele übertragen. Für ca. 1.500 bis 2.000 EM-Fans ist Platz. Laut Veranstalter wird es einen kleinen Eintrittspreis geben.


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Sonntag, 9. Juni 2024

initiativ in puncto Musik


Afrikanisches Chorprojekt bringt Schwung und Freude in die Johanneskirche - Akteure aus ganz NRW


Chorleiter Charles Obinna im Einsatz
ONsuderwich-Bilder: Sebastian Pokojski
(sepo) Samstag, 14:00 Uhr: Lautes Gebrummel. Über 30 Sängerinnen und Sänger haben sich zur letzten Probe vor dem Auftritt im Pfarrheim St. Johannes versammelt. Pünktlich und diszipliniert beginnt Chorleiter Charles Obinna, angereist aus Krefeld, mit der Probe. Nach Textübungen auf afrikanisch werden die ersten Töne angestimmt. Das Lied ist vierstimmig arrangiert. Zur Verstärkung der einzelnen Singstimmen sind Sängerinnen und Sänger aus Nigeria dabei. Den Sopran unterstützt Julitta Ozioma aus Essen, den Alt Imma Ngozika aus Bielefeld, den Tenor Emmanuel Ozed aus Bonn und den Bass Emeka Kato aus Mühlheim. Die nächsten anderthalb Stunden werden sie von Organist Francis Nwosu aus Haltern am See am Keyboard begleitet. Die Probe verläuft zur Zufriedenheit aller ausgesprochen gut und mit viel Freude im Hinblick auf den folgenden Auftritt. Nach dem Proben klingt  der Nachmittag in gemütlicher Runde bei Kaffee und Kuchen aus.

Voller Einsatz ist gefragt

Wir haben Pfarrer Polycarp Okafor gefragt, wie dieses Projekt zu Stande kam. "Die Gemeinde Liebfrauen hatte bereits vor Kurzem ein ähnliches Projekt am Kirchort Liebfrauen. Mich haben die Gemeindemitglieder aus Suderwich gefragt, ob eine Wiederholung in unserem Stadtteil auch möglich sei, und so haben wir dann natürlich auch für Suderwich so ein Projekt realisiert."

Also ist für heute ein afrikanischer Gottesdienst mit Chorgesang geplant worden. Einen weiteren Grund für das multikulturelle Event gibt es auch: Der 45. Geburtstag von Polycarp Okafor, der ja ursprünglich aus Nigeria kommt. Eine schöne Gelegenheit, diese Ereignisse miteinander zu verbinden.

Die Sängerinnen sind konzentriert bei der Sache


In den Männerstimmen werden noch Töne korrigiert

Sichere Begleitung am Keyboard von Francis Nwosu



Hier ein paar Videoeindrücke von der Probe






Ö-Töne nach der Generalprobe






Sonntag, 9:45 Uhr: Das Einsingen beginnt wieder pünktlich und mit leichter Anspannung in der Johanneskirche. Ein wenig Lampenfieber vor einem Auftritt gehört, wie auch für andere Künstler, dazu. Gut vorbereitet und im feierlichen Rahmen beginnt um 10:30 Uhr der Gottesdienst. Der Chor überzeugt, und alle Lieder können gut und weitgehend ohne große Patzer gesungen werden. Anschließend geht es ins Pfarrheim, den musikalischen Erfolg und den Geburtstag zu feiern. 

Optimistisch vor dem Aufritt: Die Sängerinnen und Sänger von Querbet und weitere Projektchormitglieder dirigiert von Charles Obinna

Geburtstagskind Polycarp Okafor (grüngelbes Priestergewand) zusammen mit seinen afrikanischen Kollegen zu Beginn des Gottesdienstes  

Heute an der Orgel: Andreas Schröder, der die Chorleitung ausnahmsweise dem afrikanischen Kollegen überlassen hat. 


Von der Orgelbühne konnte man sehen, dass die Johanneskirche heute bis auf den letzten Platz gefüllt war.

Ein besonders Highlight möchten wir abschließend noch erwähnen:
Das Streaming-Team der Gemeinde Liebfrauen hat den Gottesdienst LIVE übertragen. Wer sich die 2-stündige Messfeier noch mal anschauen möchte, kann diese unter folgenden LINKS abrufen:

https://www.youtube.com/live/CWNDwkeATvI?si=WkR71cEBw0s43Zz5


Über die Gemeinde-Seite und Facebook ist der Inhalt weiterhin verfügbar












Samstag, 8. Juni 2024

Freizeitspaß in Suderwich

 
Zweites Surker Badewannenrenen war wieder ein Highlight beim Freibadfest

ONsuderwich-Bilder: privat, wenn nicht anders erwähnt
So sehen Gewinner aus: Das Team der Suderwicher Feuerwehr gewinnt das Badewannenrennen.


(sepo) Erfreut blick der Vorsitzende des Verkehrsvereins Suderwich/ Essel auf das heutige Freibadfest im Naturfreibad Suderwich zurück: " Wir sind froh, dass es ein schönes, familiäres Fest für Suderwich war. Gerade für die kleinen Gäste wurde viel geboten. Die Hüpfburg wurde sehr gut angenommen. 
Viele begeisterte und engagierte Teams kämpften heute zum zweiten Mal um die begehrten Siegerpokale des Surker Badewannenrennens, was natürlich ein Highlight des Tages war. Auch gab es viel Freude beim Glücksrad. DJ war Klaus Meier. 
In diesem Jahr hat die DITIB-Gemeinde wieder mediterrane Köstlichkeiten angeboten. Die Bügerschützengilde versorgte die Gäste mit Bratwürstchen. Die Getränkeversorgung übernahm unser Verein. Ebenfalls war die DLRG vor Ort, die sonst über die gesamte Saison die Bademeister unterstützt. Die Stadt war mit unserem Verein insgesamt Veranstalter. Schon soviel kann ich garantieren: Im nächsten Jahr gibt es eine neue Auflage."

Viel Spaß und Freude hatte das Team ”VIP", auch wenn es noch Anschubhilfe benötigte. Nach den ersten Metern gab es auf dem Wasser gar keine Probleme mehr, und der erbrachte Einsatz reichte für den vierten Platz.

Hier wird mit Enthusiasmus, Kraft und Verstand um die letzten Meter vor dem Ziel gepaddelt.

Diese beiden Badewannenrennfahrerinnen nehmen es gelassen und mit Humor, jedes Team kam irgendwann ans Ziel. "Die Surker Athleten", hier im Bild, belegten letztendlich Platz drei.

Auch Bürgermeister Christoph Tesche (vorne links im Wasser) und Markus Flögel begleitet von Ben Eberhardt haben sich von der ausgezeichneten Wasserqualität des Naturfreibades überzeugt. ONsuderwich-Bild: Melanie Eberhardt




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Freitag, 7. Juni 2024

Kultur im Vest


Ruhrfestspiele im Spannungsfeld von Vergnügen und Verlust

Festival 2024 endet am Samstag


Applaus nach der Aufführung von "The Pulse" beim diesjährigen Festival
ONsüd-Bild: Nina Wichard

Mit Vorstellungen von Shakespeares „König Lear“ mit Wolfram Koch in der Titelrolle, „Rollercoaster“ des amerikanischen Jonglagekünstlers Wes Peden und dem „Ausklang auf dem Grünen Hügel“ enden am Samstag die Ruhrfestspiele 2024.

Unter dem Motto „Vergnügen und Verlust“ haben die Ruhrfestspiele in den letzten sechs Wochen zu einem internationalen, auch politisch motivierten, genreübergreifenden Theaterfestival für alle Generationen eingeladen. Der Spielplan war geprägt von richtungsweisenden Schauspiel- und Tanzproduktionen aus der ganzen Welt, deutschsprachigen Theaterinszenierungen, einem Literaturprogramm, Produktionen des (inter)nationalen Neuen Zirkus und des Kinder- und Jugendtheaters. Performative Arbeiten, die jährliche Ausstellung in der Kunsthalle sowie Diskursformate und Musik und Kabarett ergänzten das Programm.

In Zeiten von Krieg und Krisen ging es Festspielintendant Olaf Kröck und seinem Team in diesem Jahr in besonderem Maße auch darum, Gemeinschaft/en zu stärken, Vergnügen zuzulassen, ohne einen möglichen Verlust aus dem Blick zu verlieren.
Olaf Kröck: „Solidarität, Neugierde, Wertschätzung, Empowerment, Begeisterung und Gemeinschaft – all diese Begriffe fallen mir ein, wenn ich an die diesjährigen Ruhrfestspiele denke. Angesichts der bedrückenden weltpolitischen Lage macht es Hoffnung, dass wir auch in diesem Jahr große Themen auf unseren Bühnen verhandeln konnten. Der überwältigende Publikumszuspruch zeigt die verbindende Kraft, die das Theater immer noch hat. Das ermutigt uns, die Ruhrfestspiele weiterhin über starke Inhalte zu denken, uns auch brisanten Themenfeldern zu stellen und die Recklinghäuser Festspiele auch in Zukunft konsequent international zu verorten.”

Das Festivalmotto wurde in zahlreichen Produktionen im Festival sichtbar, so bereits am Eröffnungsabend: Erstmalig eröffneten die Ruhrfestspiele mit einer Produktion des Neuen Zirkus. Die australische Kompanie Gravity & Other Myths unter der künstlerischen Leitung von Darcy Grant zeigte als Deutschlandpremiere ihre international gefeierte Inszenierung „The Pulse“ (in fünf ausverkauften Shows), in der neben den Akrobat*innen der Kompanie der Frauenkonzertchor der Chorakademie Dortmund auf der Bühne stand. Zusätzlich zum Publikum vor Ort erreichte die Inszenierung über ein (Live)Streaming auf arte.tv auf digitalem Weg ein weites Publikum über Deutschland und Europa hinaus. Die literarische Eröffnungsrede hielt die zuletzt mit dem Kleist-Preis ausgezeichnete Autorin und Übersetzerin Esther Kinsky. Ihre Rede war – angelehnt an das Zirkusmotiv – ein Plädoyer für Gemeinschaft, für die kollektive Erinnerung, für die Wichtigkeit gemeinsamer Erlebnisse im öffentlichen Raum als Bedingung der Möglichkeit von Gerechtigkeit und Solidarität.

Im Schauspiel eröffneten die Ruhrfestspiele ebenfalls mit einer internationalen Arbeit: Der portugiesische Regisseur Tiago Rodrigues, Künstlerischer Leiter des Festival d’Avignon und einer der aktuell bedeutenden Theatermacher Europas, kam mit seiner Inszenierung „As Far As Impossible“ (Deutschlandpremiere). Der kluge, behutsam komponierte Abend konfrontierte mit der erschütternden Realität humanitärer Helfer*innen. Die mehrsprachige Aufführung mit durchdringender Livemusik erkundete die Dilemmata derjenigen, die zwischen Krisengebieten und ihrem eigenen friedlichen Zuhause pendeln.

Die Kunstaustellung der Ruhrfestspiele in der Kunsthalle Recklinghausen präsentierte zum Start der Festivalsaison die erste Einzelausstellung von Søren Aagaard in Deutschland. Der dänische Künstler befragt in seiner Arbeit das performative Potenzial von Essen und Kunst, zugrunde liegt dabei immer auch die Betonung des demokratischen Aspekts von Essen und Fragen von Nachhaltigkeit bei der Produktion von Lebensmitteln.

Zwei politisch motivierte Inszenierungen kamen während des Festivals zur Uraufführung und waren von den Ruhrfestspielen koproduziert: „Hier spricht die Polizei“ von werkgruppe2 thematisierte die ambivalente Wahrnehmung der Institution Polizei. Das Stück entstand, auch mit Hilfe der Gewerkschaft der Polizei, aus zahlreichen Interviews. Der KULA Compagnie gelang mit ihrer neuen Produktion „DIBBUK – zwischen (zwei) Welten“ in der Regie von Robert Schuster das in diesen Tagen scheinbar Unmögliche: im Angesicht des Krieges im Nahen Osten nicht zu verstummen, sondern im Gespräch und im Spiel zu bleiben. Die Aufführungen fanden mit anschließendem Publikumsgespräch statt, bei dem das Ensemble mit den Zuschauenden ins Gespräch kam.
Weitere (internationale) politisch motivierte Inszenierungen in diesem Jahr waren u. a. „Boy“ der belgischen Autorin und Regisseurin Carly Wijs, Laia RiCas „Kaffee mit Zucker?“, „La Codista“ der niederländischen, in Italien lebenden Schauspielerin und Autorin Marleen Scholten (Wunderbaum) und „Die Wut, die bleibt“ nach dem Roman von Mareike Fallwickl, inszeniert von Jorinde Dröse (Schauspiel Hannover).
In diesem Kontext zu nennen ist auch die Diskussionsveranstaltung „Partei ergreifen: Europa mit uns“. In Zusammenarbeit mit dem DGB und der Hans Böckler Stiftung kamen zwei Wochen vor der Europawahl mit vier Studierenden aus dem Programm der Stiftung auf dem Podium vor allem junge Menschen zu Wort und sprachen über Chancen und Möglichkeiten, aber auch die Schwierigkeiten der Gestaltung eines modernen Europas.

Großen Publikumszuspruch erhielt die Eigenproduktion der Ruhrfestspiele „Late Night Hamlet“, ein Solo mit Charly Hübner, inszeniert von Kieran Joel. Und auch die Schauspielproduktionen großer deutscher Bühnen mit bekannten Spieler*innen fanden meist vor ausverkauftem Haus statt. Zu Gast waren unter anderem Wolfram Koch in „König Lear“ (Regie: Jan Bosse, Thalia Theater), Stefanie Reinsperger in „Der Theatermacher“ (Regie: Oliver Reese, Berliner Ensemble) und Dimitrij Schaad mit dem Soloabend „The Silence“ (Regie: Falk Richter, Schaubühne am Lehniner Platz). In Kooperation mit dem Deutschen Fußballmuseum präsentierten die Ruhrfestspiele zudem die Uraufführung des dokumentarischen Theaterstücks „Die Nacht von Sevilla. Fußballdrama in fünf Akten“ von Manuel Neukirchner mit Peter Lohmeyer und Toni Schumacher als multimediale Leseinszenierung, ebenfalls vor ausverkauftem Haus.

Im Tanz zeigten die Ruhrfestspiele in diesem Jahr u.a. „Dancing Grandmothers“ der südkoreanischen Tanzkoryphäe Eun-Me Ahn. Die Choreografin machte das Thema Gemeinschaft auf besondere Weise erlebbar und lud zum Ende der Vorstellung die Zuschauenden zum Mittanzen auf die Bühne. Als Deutschlandpremieren waren „Mass Effect“, choreografiert von Andreas Constantinou und „Rave Lucid“ von Brandon Masele und Laura Defretin im Tanzprogramm der diesjährigen Ruhrfestspiele. Zudem zu Gast war die italienische Choreografin Silvia Gribaudi mit ihrer ausgezeichneten Choreografie „Graces“.

Nach Herta Müller (2019) und Olga Tokarczuk (2023) war in diesem Jahr zum dritten Mal ein Literaturnobelpreisträger auf der Bühne der Ruhrfestspiele: Abdulrazak Gurnah. Im Gespräch mit Denis Scheck betonte er, dass es ihm beim Schreiben über Kolonialismus nicht um eine Schuldzuweisung geht, vielmehr treibt ihn eine Neugier auf Geschichten an, die Einblicke in die Menschlichkeit hinter den historischen Ereignissen geben. Zu Gast im Literaturprogramm waren zudem u. a. die Schauspieler*innen Corinna Harfouch, Devid Striesow, Katharina Thalbach und Lars Eidinger. Kuratiert von Sharon Dodua Otoo und Patricia Eckermann gab es in diesem Jahr eine große Ausgabe von „Resonanzen – Schwarzes Internationales Literaturfestival“ mit Booker-Preisträgerin Bernardine Evaristo als Eröffnungsrednerin. „Resonanzen“ ist dabei das erste mehrtägige Literaturfestival, das in einer Zusammenarbeit von Schwarzen Kulturschaffenden mit einer großen europäischen Kulturinstitution kuratiert wird. Dieses „Festival im Festival“ trägt auf innovative Weise dazu bei, Raum zu schaffen: für schöne Literatur, erhellende Diskussionen und Momente der Begegnung und wurde gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.

Die Ruhrfestspiele danken allen beteiligten Künstler*innen und ihrem Publikum für sechs intensive Festivalwochen. Über 620 Künstler*innen aus der ganzen Welt waren mit ihren Produktionen und Vorstellungen Teil der diesjährigen Ruhrfestspiele. Der Spielplan enthielt rd. 80 Produktionen mit 180 Veranstaltungen, davon u. a. vier Uraufführungen und sechs Deutschlandpremieren.

Kurz vor Ende der diesjährigen Festspiele haben nach aktuellem Stand knapp 59.000 Besucher*innen die Vorstellungen der Ruhrfestspiele besucht, bei etwa 66.500 Karten im Verkauf, entspricht dies einer Auslastung von etwa 89 Prozent, nicht mitgerechnet rd. 65.000 Besucher*innen des Kulturvolksfestes am 1. Mai. Neben dem Recklinghäuser und regionalen Publikum kam das Publikum aus dem gesamten Bundesgebiet und aus dem europäischen und außereuropäischen Ausland.



Zitate der Aufsichtsratsvorsitzenden der Ruhrfestspiele zum Abschluss der Ruhrfestspiele 2024

„Wir blicken auf eine spannende Festivalzeit zurück, die auf dem Hügel und an den anderen Spielstätten der Ruhrfestspiele mit mutigen und spektakulären Inszenierungen dem Publikum viele spannende, aufwühlende und berührende Momente beschert hat. Intendant Olaf Kröck und sein Team haben gezeigt, wie vielfältig die Kultur sein kann und mit ihrer bunten Mischung aus Theater, Tanz, Kabarett, Lesungen, Musik und Zirkus wieder den Nerv der Besucherinnen und Besucher getroffen. Wie ich aus vielen persönlichen Gesprächen weiß, hat das Publikum honoriert, dass die Ruhrfestspiele auch in diesem Jahr dank eines ambitionierten Programms wieder ihrem Anspruch gerecht geworden sind, ganz offensiv für Solidarität, Demokratie und Frieden einzutreten. Das ist in den schwierigen Zeiten, die wir gerade erleben, nötiger denn je.“
Christoph Tesche, 1. Aufsichtsratsvorsitzender der Ruhrfestspiele und Bürgermeister der Stadt Recklinghausen

„Auch in diesem Jahr haben die Ruhrfestspiele mitgerissen und Mut gemacht, Demokratie, Solidarität und Gerechtigkeit gemeinsam zu verteidigen. Wieder hat das Festival seiner Gründungsgeschichte alle Ehre gemacht. Die Ruhrfestspiele stehen schließlich seit jeher für Solidarität, für den Tausch ‚Kohle für Kunst – Kunst für Kohle‘: Die Aufführungen Hamburger Theaterleute waren der Dank für die Solidarität der Recklinghäuser Bergleute, die im Winter zuvor Kohle zum Heizen der Theater an die Elbe geschickt hatten. Dieser Geist von Miteinander, Neugier und gegenseitigem Respekt war auch in diesem Jahr wieder zu spüren. In einem unglaublich vielfältigen und couragierten Programm haben sich Künstler*innen und Publikum mit politisch aktuellen und zum Teil schmerzhaften Themen auseinandergesetzt. Dabei entstehen neue Perspektiven und Lösungsansätze. Das klare Zeichen gegen Demokratiefeindlichkeit, Antisemitismus und Rassismus, das von den Ruhrfestspielen 2024 ausging, brauchen wir mehr denn je in krisenhaften, unsicheren Zeiten, in denen unsere Gesellschaft auseinanderdriftet.“
Stefan Körzell, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Ruhrfestspiele und Mitglied des Geschäftsführenden Bundesvorstands des Deutschen Gewerkschaftsbundes



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Dienstag, 4. Juni 2024

Ruhrgebiet - Freizeit, Tourismus


25 Jahre Route Industriekultur: Fahrradsommer an der Jahrhunderthalle Bochum und kostenloses Tourenangebot im Juni


ONsüd-Archiv-Bild: Pokojski
Bochum (idr). Am Sonntag, den 9. Juni, verwandelt sich beim Fahrradsommer der Industriekultur das Gelände rund um die Jahrhunderthalle Bochum wieder in ein Mekka für Radfahrerinnen und Radfahrer. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Route Industriekultur erwartet die Besucherinnen und Besucher von 11 bis 17 Uhr ein abwechslungsreiches Programm bei freiem Eintritt.

Beim Familienfest gibt es eine Kunstradshow, einen Pumptrack zum Ausprobieren, ein buntes Bühnenprogramm sowie Beatboxing- und Breakdance-Darbietungen. Zahlreiche Aussteller vom Fachgeschäft bis zu E-Bike-Anbietern stellen Produktneuheiten und radtouristische Angebote vor. Auf der "Meile der Industriekultur" präsentieren sich zudem die Ankerpunkte und Netzwerkpartner der Route.

Die Jahrhunderthalle Bochum kann sehr gut mit dem Fahrrad erreicht werden, z. B. über die Erzbahntrasse. Ein großer Fahrradparkplatz steht an diesem Tag an der Jahrhunderthalle zur Verfügung. Veranstaltet wird der Fahrradsommer vom Regionalverband Ruhr (RVR) und der Bochumer Veranstaltungs-GmbH.

Direkt im Anschluss an den Fahrradsommer startet am 11. Juni ein neuntägiges geführtes Radtourenangebot des RVR. Jeden Tag steht ein anderer Abschnitt des 300 Kilometer langen Rundkurses der Route Industriekultur per Rad im Mittelpunkt. Dabei können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer 14 der insgesamt 27 Ankerpunkte der Route auf Strecken zwischen 34 und 51 Kilometern Länge erradeln. Erfahrene Tourenleiter des ADFC begleiten die Touren. Die Teilnehmerzahl ist auf maximal 70 Personen pro Tour begrenzt, daher ist eine Anmeldung erforderlich. Die Teilnahme ist kostenlos. Jede Tour kann auch einzeln gebucht werden.

Infos zu den Touren und zum Programm sowie Anmeldung: http://www.route-industriekultur.ruhr/fahrradsommer

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Sein großes Vorbild ist Johann Sebastian Bach

Für Lukas Kopper (12) aus Haltern ist das Orgelspiel eine Erfüllung

Seit drei Jahren unterrichtet Elina Semenova den zwölfjährigen Lukas Kopper in Haltern an der Orgel.
ONsüd-Bild: Bischöfliche Pressestelle/Michaela Kiepe

Haltern am See (pbm/mek). Wenn Lukas Kopper am Spieltisch der Orgel in der St.-Sixtus-Kirche sitzt, ist er in seinem Element. Während er mit den Füßen schnelle Läufe auf den Pedalen spielt, fliegen seine Hände über die Tasten. Konzentriert ist der Zwölfjährige bei der Sache, lässt wunderbare Musik durch den Kirchenraum klingen. Besonders hat es ihm ältere Musik angetan, und da speziell die Kompositionen von Johann Sebastian Bach. Das verrät auch ein Blick auf seine Füße, denn ein Konterfei seines Vorbilds zieren seine Socken. Das Orgelspiel ist für ihn weit mehr als ein Hobby: es ist eine Erfüllung.

Die Begabung für die Musik scheint dem Neuntklässler des Joseph-König-Gymnasiums in die Wiege gelegt worden zu sein. „Mein Großvater Hubert Kopper war lange Organist und Chorleiter in der St.-Laurentius-Kirche. Als kleines Kind habe ich schon im Keller an seiner Orgel gesessen“, verrät er. Und seine Mutter Nina Kopper fügt hinzu: „Bei uns ist immer Musik im Haus. Mein Mann und unsere Tochter spielen Cello, unser Sohn Schlagzeug und Lukas Klavier, Geige und Orgel. Und alle singen in Chören.“

Mit sechs Jahren hat Lukas begonnen, das Klavierspiel zu lernen, vor drei Jahren kam der Orgelunterricht bei Elina Semenova dazu. Die 55-Jährige engagiert sich seit vier Jahren als Kirchenmusikerin in der Pfarrei, hat in St. Petersburg und Essen studiert und ist begeistert von dem Talent, das Lukas mitbringt. „Er ist mein jüngster Orgelschüler und spielt mit Liebe, Interesse und Freude“, lobt sie. Die Koordination der Füße und Hände sei beim Orgelspiel sehr wichtig. „Und die hat Lukas“, sagt sie. Einmal wöchentlich treffen sich die Beiden zum Unterricht. An den anderen Tagen übt er in der Kirche. „Es ist toll, dass Lukas diese Begabung hat. Aber es ist nicht so leicht, ihr gerecht zu werden“, gibt Nina Kopper zu.

Gern übernimmt der Halterner, der auch im Kirchenchor singt, in den verschiedenen Kirchen der Pfarrei Vertretungen am Wochenende. Das macht ihm Spaß. „Zur Kommunion spiele ich dann häufiger eigene Kompositionen oder Variationen, die an die Musik von Bach angelehnt sind“, verrät Lukas, der sich auch vorstellen kann, seine Begabung später zum Beruf zu machen. Aber statt noch weiter über Musik zu sprechen, möchte er sie lieber präsentieren, legt die Noten zurecht und beginnt zu spielen.






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