Über das Teetrinken und Schreiben
Teil II
von Katharina Kumeko
ONsüd-Bild: Dirk Hoffmann |
Im Jahr 2019 erschienen 70.400 neue Bücher auf dem Markt. Das ist eine immer noch große Zahl, auch wenn es im Jahre 2007 sogar 86.000 neue Titel waren.
Hinter dieser Zahl steckt jeweils ein Mensch, der schreibt.
Der, wie ich ,meist mit mehr oder weniger großem Vergnügen, am Schreibtisch sitzt - vielleicht auch mal im Café oder Biergarten - und Hauptfiguren, Nebenfiguren, eine spannungsvolle Handlung mit dazu gehöriger Landschaft und Städten erfindet und sie aufs Papier bannt. Wobei ich zu der eher aussterbenden Spezies gehöre, die erst auf Papier schreibt und danach in den Computer diktiert. Zwar schreiben die meisten Autoren direkt in den Laptop, dennoch: es ist erwiesen , dass man der Schnelligkeit der Gedanken am besten mit der Hand und dem Stift folgen kann als mit der langsameren Eingabe beim Tippen. Der Weltrekord beim Tippen liegt bei nur 821 Anschlägen pro Minute, die beste handschriftliche Leistung im gleichen Wettbewerb „bei 1454 „Anschlägen.“ Die Handschrift ist also um 75 % schneller.“ (Laut Wikipedia.)
Außerdem wirkt der Stift wie eine Verlängerung unseres Gehirns und unsere Fantasie und Vorstellungskraft wird verstärkt. Deshalb schreiben auch viele Schriftsteller ihren ersten Entwurf mit der Hand, wie z. B. John Irving und Peter Handke.
Und danach erst in den Computer.
Doch eines bleibt gleich, ob Stift oder Computer : die Tasse mit einem anregenden Getränk auf dem Schreibtisch, seien es bis zu 10 Tassen extrastarken Kaffees bei Honore’ de Balzac, oder Kannen voll schwarzen Tees wie bei George Orwell, der ein Essay über die Zubereitung desselben „A nice Cup of tea“ schrieb. Oder Christoph Peters,(1966 geboren), der Tee als „diese wundersame Bitterkeit“ nicht nur im Titel seines Buches beschreibt.