Donnerstag, 22. Februar 2024

Tourismus

Der Tourismus in der Metropole Ruhr stellt mit 8,8 Millionen Übernachtungen in 2023 ein neues Rekordergebnis auf. ONsüd-Bild: Nikolay Dimitrov, CC-BY-SA



Touristische Jahresbilanz Metropole Ruhr: Neues Rekordergebnis von 8,8 Millionen Übernachtungen in 2023


Folgen der Corona-Pandemie überwunden: Für das Jahr 2023 meldeten die Beherbergungsbetriebe laut IT.NRW in der Metropole Ruhr 4,4 Millionen Ankünfte und 8,8 Millionen Übernachtungen – und damit ein neues Rekordergebnis bei den Übernachtungen.

Bezogen auf das Gesamtjahr führten 8,83 Millionen Übernachtungen zu einem Zuwachs von 17,9 Prozent gegenüber Januar bis Dezember 2022 und von 2,2 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2019. Damit wird das bisherige Rekordergebnis von 8,6 Millionen Übernachtungen aus dem letzten Vorkrisenjahr um rund 192.000 übertroffen. Die Summe von 4,4 Millionen Ankünften zwischen Januar und Dezember 2023 stellt einen Zuwachs um 19,4 Prozent zum Vorjahreszeitraum, und nur noch ein leichtes Minus von 0,85 Prozent zum kumulierten Zeitraum 2019 dar. Mit dieser Entwicklung liegt die Metropole Ruhr über dem Deutschlandtrend und den Werten für NRW.

Auf den Einzelmonat bezogen, verzeichnet die Metropole Ruhr mit 659.174 Übernachtungen ebenfalls eine positive Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat von 8,9 Prozent, auch gegenüber Dezember 2019 stellt dies ein Plus von 4,8 Prozent dar. Gleichzeitig wurden für den Dezember 2023 345.192 Ankünfte und damit 10,5 Prozent mehr Ankünfte gegenüber dem Vorjahresmonat verbucht. Gegenüber Dezember 2019 waren dies ebenfalls 4,3 Prozent mehr Ankünfte.

Das Ruhrgebiet gehörte im gesamten Jahresverlauf zu den Regionen in NRW, die sowohl in den kumulierten Zeiträumen als auch in Bezug auf die Einzelmonate konstant die stärksten Übernachtungszuwächse erzielten. Zugleich befand sich die Metropole Ruhr damit in allen Konstellationen immer über dem Landesdurchschnitt.

„In Anbetracht einer Vielzahl von Krisen in der Welt gewinnt Urlaub in Deutschland weiter an Bedeutung. Mit einem Einzugsgebiet von 30 Millionen Menschen, die das Ruhrgebiet innerhalb von zwei Auto- oder Bahnstunden erreichen können, sind wir ein attraktives Reiseziel“, erläutert RuhrTourismus-Geschäftsführer Axel Biermann.
Neben den Urlaubsreisen aus dem Inland hat außerdem die gestiegene Anzahl an Ankünften und Übernachtungen ausländischer Gäste zu der positiven Entwicklung für das Jahr 2023 beigetragen. Axel Biermann:
„Speziell im Dezember haben viele Gäste aus den Niederlanden und Großbritannien, aber auch Polen unsere Weihnachtsmärkte besucht. Polen hat sich damit zum drittstärksten Auslandsmarkt entwickelt. Über das Jahr hinweg haben das wieder erstarkte Messe- und Kongressgeschäft sowie die Geschäftsreisen einen großen Anteil an Besuchen aus dem Ausland gehabt.
Insgesamt wird klar: Es ist uns mit allen Partnern gelungen, das touristische Angebot im Ruhrgebiet stark zu machen und die Metropole Ruhr als markantes Reiseziel auf der touristischen Landkarte zu positionieren.“
Für das Jahr 2024 sieht der Tourismusexperte ebenfalls gute Chancen für weiteres Wachstum: „Die EURO24 mit Gelsenkirchen und Dortmund als Austragungsorte bietet großes Potenzial. Daneben punktet die Metropole Ruhr mit ihrem großen und vielfältigen Freizeit- und Kulturangebot, mit
Konzerten, Festivals und weiteren Events.“


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Mittwoch, 21. Februar 2024

KULTUR im VEST


Vergnügen und Verlust. Das Programm der Ruhrfestspiele 2024


Unter dem Motto „Vergnügen und Verlust“ haben der Intendant der Ruhrfestspiele Olaf Kröck und sein Team heute das Programm der Ruhrfestspiele 2024 vorgestellt. Vom 1. Mai bis zum 8. Juni laden die Ruhrfestspiele zu einem internationalen, politisch motivierten, genreübergreifenden Theaterfestival für alle Generationen. Richtungsweisende Schauspiel- und Tanzproduktionen aus der ganzen Welt, deutschsprachige Inszenierungen mit bekannten nationalen Schauspieler*innen, Literatur, Neuer Zirkus und Kinder- und Jugendtheater stehen dabei im Zentrum. Performative Arbeiten, Bildende Kunst sowie Diskursformate und ein Musik- und Kabarettprogramm ergänzen das Programm.

„Von Beginn an haben wir die Ruhrfestspiele als ein politisch denkendes Kunstfestival verstanden. Aber Kunst und Politik sind nicht dasselbe. Politik zwingt zu eindeutiger Positionierung. Kunst sucht das Ungenaue, das Unausgesprochene, das Gefühl, die Schönheit, den Schmerz. Kunst, die sich politisch versteht, will Inhalte stark machen ohne in ein ‚Dafür oder Dagegen’ zu verfallen. Sie kann und muss sich frei machen von Verachtung und Hass. Unter dem Motto ‚Vergnügen und Verlust‘ haben wir in diesem Jahr einen Spielplan zusammengestellt, der Produktionen ins Zentrum stellt, in denen sich Kunst dem Menschen radikal empathisch zugewandt zeigt.“ Olaf Kröck, Intendant der Ruhrfestspiele

Bereits das Eröffnungswochenende der Ruhrfestspiele zeigt exemplarisch die ganze Bandbreite des neuen Spielplans. Rund um das Motto sind aus den vier Genres Neuer Zirkus, Literatur, Bildende Kunst und Schauspiel vielbeachtete internationale Künstler*innen zu Gast: Erstmalig eröffnen die Ruhrfestspiele mit einer Produktion des Neuen Zirkus. Die bekannte australische Kompanie Gravity & Other Myths unter der künstlerischen Leitung von Darcy Grant zeigt als Deutschlandpremiere ihre bahnbrechende Show „The Pulse“, in der neben den 24 Akrobat*innen der Frauenkonzertchor der Chorakademie Dortmund auf der Bühne stehen wird. Die literarische Eröffnungsrede hält die zuletzt mit dem Kleist-Preis ausgezeichnete Autorin und Übersetzerin Esther Kinsky. In ihren Texten hat sie sich der Erkundung und Überwindung der Fremde als existentielle, menschliche Erfahrung verschrieben. Ihre Bücher sind in der ungarischen Provinz angesiedelt, an der Westküste Schottlands, in der italienischen Region Friaul oder auch im Londoner Osten. Sie ist eine europäische Schriftstellerin. Die Kunstaustellung der Ruhrfestspiele in der Kunsthalle Recklinghausen präsentiert in diesem Jahr die erste Einzelausstellung von Søren Aagaard in Deutschland. Der dänische Künstler befragt das performative Potenzial von Essen und Kunst. Und im Schauspiel bieten die Ruhrfestspiele am Tag nach der Eröffnung ebenfalls eine internationale Arbeit: Der portugiesische Regisseur Tiago Rodrigues, Künstlerischer Leiter des Festival d’Avignon und einer der bedeutenden Theatermacher Europas, zeigt „As Far As Impossible“ als Deutschlandpremiere. Die mehrsprachige, intime Aufführung stellt echte Geschichten von Mitarbeiter*innen weltweiter Hilfsorganisationen wie Ärzte ohne Grenzen und Rotes Kreuz ins Zentrum und thematisiert die Spannungsfelder menschengemachter Konflikte und Naturkatastrophen.

Politisches Theater aus den verschiedensten Teilen der Welt steht weiterhin im Zentrum der Ruhrfestspiele. Als Koproduktion präsentieren die Ruhrfestspiele die Uraufführung der neuen Inszenierung der Kula Compagnie: „DIBBUK – zwischen (zwei) Welten“ in der Regie von Robert Schuster. Die transnationale, mehrsprachige Arbeit setzt die volkstümliche, jüdische Liebesgeschichte des „Dibbuk“ in einen zeitgenössischen, interreligiösen Kontext und nutzt den Dibbuk als Chiffre für eine fremde Kultur im eigenen Körper. „Hier spricht die Polizei“, die neue Inszenierung von werkgruppe2 thematisiert in ihrer Uraufführung die ambivalente Wahrnehmung der Institution Polizei. Das Stück entsteht, auch mit Hilfe der Gewerkschaft der Polizei, nach intensiver Recherche aus zahlreichen Interviews, die die Künstlerinnen mit Polizist*innen (auch) aus Recklinghausen geführt haben.

Zu den politischen Arbeiten zählt zudem auch die dokumentarische Materialperformance der in El Salvador und Deutschland aufgewachsenen Künstlerin Laia RiCa. „Kaffee mit Zucker?“ lenkt den Blick auf die Seite des Kaffees, die wir lieber vergessen oder ignorieren wollen und thematisiert Ausbeutung und den bis ins Heute reichenden Kolonialismus. Wir empfehlen die Inszenierung explizit auch Jugendlichen ab 12 Jahren. Die niederländische, in Italien lebende Schauspielerin und Autorin Marleen Scholten (Wunderbaum) stellt in ihrer neuen Arbeit „La Codista“ das vermeintlich Private in einen politischen Kontext. Sie hat Menschen interviewt, die gegen Bezahlung in Schlangen vor Ämtern und Behörden für andere warten. Sie erlebte Chaos und Einfachheit, Menschen, die irgendwo zufällig zusammenkamen, mit nur einem Zweck: darauf zu warten, bis sie endlich an der Reihe sind. Die ausgezeichnete Arbeit ist ein philosophisches Kleinod auch über die Schönheit des Stillstands und das Hoffen auf Erlösung. Als Gastspiel des Schauspiel Hannover ist zudem „Die Wut, die bleibt“ nach dem Roman von Mareike Fallwickl über das Frau- und Muttersein in der modernen Gesellschaft Teil des diesjährigen Spielplans, inszeniert von Jorinde Dröse.

Einen zweiten Schwerpunkt bilden Schauspielproduktionen großer deutscher Bühnen mit bekannten Spieler*innen, die als willkommene Gäste zum Teil schon eine längere Ruhrfestspielgeschichte haben. Zu Gast sind unter anderem Wolfram Koch in „König Lear“ vom Thalia Theater (Regie: Jan Bosse), Stefanie Reinsperger in „Der Theatermacher“ vom Berliner Ensemble (Regie: Oliver Reese), Dimitrij Schaad in dem Soloabend „The Silence“ von der Schaubühne am Lehniner Platz (Regie: Falk Richter) und Charly Hübner, der mit einer neuen Soloarbeit zu den Ruhrfestspielen kommt: Die Inszenierung „Late Night Hamlet“, eine Kooperation der Ruhrfestspiele mit dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg, wird bei den Ruhrfestspielen als Uraufführung zu sehen sein. In Kooperation mit dem Deutschen Fußballmuseum und dank der Förderung der Brost-Stiftung zeigen die Ruhrfestspiele zudem die Uraufführung des dokumentarischen Theaterstücks „Die Nacht von Sevilla. Fußballdrama in fünf Akten“ von Manuel Neukirchner mit Peter Lohmeyer und Toni Schumacher als multimediale Leseinszenierung.

Im Tanz haben die Ruhrfestspiele in diesem Jahr fünf Arbeiten im Programm: u. a. „Dancing Grandmothers“ der südkoreanischen Tanzkoryphäe Eun-Me Ahn und – jeweils als Deutschlandpremiere – „Mass Effect“, choreografiert von Andreas Constantinou und „Rave Lucid“ von Brandon Masele und Laura Defretin. Zudem wird die italienische Choreografin Silvia Gribaudi, hochgelobte Prophetin des befreiten Körpers, mit ihrer ausgezeichneten Choreografie „Graces“ zu Gast sein.

In der Literatur sind in diesem Jahr Terézia Mora und der Literaturnobelpreisträger Abdulrazak Gurnah bei dem Kritiker und Moderator Denis Scheck zu Lesung und Gespräch eingeladen. Mit thematisch in den Spielplan eingebetteten Lesungen kommen die Schauspieler*innen Corinna Harfouch („Gebranntes Kind sucht das Feuer“ von Cordelia Edvardson) und erneut Devid Striesow („Bahnwärter Thiel“ von Gerhart Hauptmann). Besondere szenisch-musikalische Lesungen präsentieren zudem Katharina Thalbach und Lars Eidinger. Kuratiert von Sharon Dodua Otoo und Patricia Eckermann gibt es in diesem Jahr eine große Ausgabe von „Resonanzen – Schwarzes Internationales Literaturfestival“. Die Eröffnungsrede am ersten Abend hält die Booker-Preisträgerin Bernardine Evaristo. Das viertägige Festival im Festival wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Der Neue Zirkus verbindet artistische Höchstleistungen mit Erzählung und Inhalt. Neben Gravity & Other Myths sind in dieser Saison zu Gast: der amerikanische, vielfach ausgezeichnete Ausnahmejongleur Wes Peden („Rollercoaster“) und die deutsch-iranische Jonglagekünstlerin Roxana Küwen Arsalan („OM“, Compagnie بلبل bolbol). Das finnisch-britische Duo Sisus paart Trapezkunst und Bodenakrobatik mit skurrilem Humor („Memoirs of Mud“) und der Schweizer Zirkus FahrAwaY zeigt mit „Ballett“ einen musikalischen Do-it-yourself-Zirkus mit zahlreichen Europaletten open-air im Stadtgarten am Ruhrfestspielhaus. Zirkus aus dem Ruhrgebiet präsentieren Urbanatix in ihrer neuesten Arbeit „URBANATIX: ESSENCE“, die in Kooperation mit den Ruhrfestspielen entstanden ist und Streetdance, Artistik, Musik und Schauspiel miteinander verbindet.

Im Genre Zwischenräume präsentieren die Ruhrfestspiele neben der Kunstausstellung von Søren Aagaard in diesem Jahr erneut eine Kooperation mit dem Figurentheaterfestival FIDENA Bochum: „The Storyville Mosquito“ von Kid Koala ist ein wunderbares Gesamtkunstwerk aus Puppentheater, Musik und Live-Film. Sauf le dimanche sind Expert*innen für Performances im Alltag, 2023 waren sie während der Ruhrfestspiele in Kindergärten zu Gast. „Ballade“ ist ein Tanzprojekt in Seniorenresidenzen und Pflegeheimen, das die Ruhrfestspiele in diesem Jahr exklusiv für die dort lebenden Senior*innen eingeladen haben (nicht im allgemeinen Ticketing verfügbar).

Die Jungen Ruhrfestspiele zeigen auch 2024 ein Kinder- und Jugendtheaterprogramm, das die Vielfalt der verschiedenen Genres spiegelt. Die altersspezifischen Vorstellungen nehmen auf die jeweilige Entwicklung der Kinder und Jugendlichen Rücksicht, behandeln eine große thematische Bandbreite und bieten verschiedenste ästhetische Erfahrungen. Neben dem Sprechtheater (u. a. „Liebe Grüße … oder Wohin das Leben fällt“ von Theo Fransz, Junges Schauspielhaus Hamburg; „Das schönste Mädchen der Welt“ nach dem gleichnamigen Film, GRIPS Theater), gibt es u. a. die Tanztheaterproduktion „Spiel im Spiel“ von Ceran Oran & Moving Borders und die Physical Theatre Performance „LUFT“ von Laika und Merel Denie. Gleichzeitig setzt das Team zahlreiche Mach Mit!-Angebote zum sinnlichen Erleben und zur kreativen Partizipation fort und lädt zu einer Vielzahl an Club-, Workshop- und Fortbildungsformaten ein.

Die Ruhrfestspiele planen in der Saison 2024 eine Vielzahl weiterer Programmpunkte. Im Genre Musik ist u. a. erneut Angela Winkler mit dem delian::quartett zu Gast („Shakespeare. Begegnungen“). Die Neue Philharmonie Westfalen spielt Mahlers „Sinfonie Nr. 7“. Konzerte geben zudem u. a. SLIXS und Flautando Köln zusammen mit Albrecht Maurer und Heikko Deutschmann. Es gibt Konzerte in der Christuskirche, im Festspielzelt und in der Sparkasse Vest. Im Kabarettprogramm stehen u. a. STORNO und Fitz Eckenga auf der Bühne. Die Ruhrfestspiele wollen zudem weiterhin mit ihrem Publikum im Gespräch bleiben. Zusammen mit dem DGB und der Hans Böckler Stiftung laden sie zu „Partei ergreifen: Europa mit uns“. Künstler*innen- und Publikumsgespräche sind bei einer Vielzahl von Vorstellungen in Planung, u. a. mit werkgruppe2, Charly Hübner und den künstlerischen Teams von „DIBBUK – zwischen (zwei) Welten“ und „Die Nacht von Sevilla“.

Über 620 Künstler*innen aus der ganzen Welt werden mit ihren Produktionen und Vorstellungen Teil der diesjährigen Ruhrfestspiele sein. Der Spielplan 2024 enthält 90 Produktionen mit rund 220 Veranstaltungen, davon u. a. vier Uraufführungen und sechs Deutschlandpremieren. Insgesamt fünf Produktionen sind koproduziert bzw. entstehen in Kooperation mit den Ruhrfestspielen. Die Ruhrfestspiele nutzen zahlreiche Spielstätten. Neben den zentralen Spielorten im Ruhrfestspielhaus finden die Aufführungen zudem u. a. in der Halle König Ludwig 1/2, im Theater Marl, in der Recklinghäuser Innenstadt und an zahlreichen weiteren Orten statt.

Alle Produktionen der Ruhrfestspiele 2024, weitere Informationen zum Programm, den beteiligten Künstler*innen finden Sie zudem im Programmbuch 2024 und unter ruhrfestspiele.de.

Der Kartenvorverkauf für die Ruhrfestspiele 2024 beginnt am Donnerstag, 29. Februar, um 9:00 Uhr.



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Dienstag, 20. Februar 2024

Ruhrgebiet - Wissenschaft & Forschung, Medizin


Forscher setzen auf Hydrogele zur Rettung neuraler Stammzellen


Bochum/Dortmund (idr). Forscher der Ruhr-Universität Bochum und der Technischen Universität Dortmund haben eine künstliche Zellumgebung erzeugt, die die Regeneration von Nerven begünstigen könnte. Normalerweise heilen Verletzungen im Gehirn oder Rückenmark sehr schwer, weil sich flüssigkeitsgefüllte Hohlräume und Narben bilden, die die Regeneration des Gewebes verhindern. Daher werden die Hohlräume mit positiv geladenen Hydrogelen gefüllt, die der natürlichen Umgebung im Gehirn nachempfunden sind und neuralen Stammzellen optimale Bedingungen zur Teilung und Differenzierung bietet.

Das Besondere an den eingesetzten Hydrogelen ist, dass sich ihre positive Ladung in unterschiedlicher Stärke präzise einstellen ließ. Versuche zeigen, dass die positiv geladenen Hydrogele das Überleben der Zellen begünstigt und ihre Entwicklung beeinflussen. Haften die Stammzellen auf Hydrogelen mit hoher positiver Ladung, so entwickelen sich die Zellen bevorzugt zu Nervenzellen weiter. Auf weniger positiv geladenen Gelen entstehen dagegen aus den Stammzellen überwiegend Gliazellen, die wichtige Hilfsfunktionen für die Nervenzellen übernehmen.


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Freizeit & Kultur in NRW


Freizeit & 
Kultur-Tipps


Metropole Ruhr (idr). Die Kurzopern "Iolanta" (Tschaikowski) und "Le Rossignol" (Strawinsky) fügen
sich am Gelsenkirchener Musiktheater im Revier zu einem märchenhaften Doppelabend zusammen. Dafür erschaffen die Regisseurinnen Tanyel Bakir und Kristina Franz zwei Welten zwischen Dystopie und Hoffnungsschimmer und spielen mit den Konstrukten von Realität. Es geht um die Frage, inwieweit der Mensch gegen Täuschungen und Nöte ankommen kann. Premiere ist am 24. Februar, 19 Uhr.http://www.musiktheater-im-revier.de

Nach "Tristan und Isolde" und "Parsifal" bringt das Theater Hagen mit "Lohengrin" die nächste Wagner-Oper auf die Bühne. Der Titelheld steht Elsa bei, die beschuldigt wird, ihren Bruder Gottfried getötet zu haben. Ein Zweikampf soll als Gottesgericht den Fall entscheiden. Der fremde Ritter besiegt den Ankläger Friedrich von Telramund und heiratet Elsa. Sie aber darf ihn niemals nach seinem Namen fragen. In der Hochzeitsnacht hält Elsa es nicht mehr aus und stellt die Frage. Der Fremde erklärt, er sei Lohengrin, der einmal erkannt sie nun wieder verlassen muss. Für die Premiere am 25. Februar, 15 Uhr, gibt es noch Restkarten.

"Der Diener zweier Herren" gerät in der Komödie nach Carlo Goldoni in immer kompliziertere und absurdere Situationen, die er, stets am Rande der Überforderung, mit Frechheit zu parieren versucht. Das Verwirrstück aus dem Jahr 1746 ist eine der bekanntesten Beispiele der Commedia dell’Arte. Hinter den Typen und Masken lässt Goldoni immer wieder das Thema der menschlichen Würde sichtbar werden. Es geht um die Frage, wie Macht und Geldgier ausgetrickst und die Sehnsucht nach der großen Liebe – und einem vollen Magen – gestillt werden können. Am Schlosstheater Moers feiert die Komödie am 22. Februar, 19.30 Uhr, Premiere. Nächster Termin: 24. Februar, 19.30 Uhr.

Als Elvis-Imitator ist Casey nur mäßig erfolgreich. Da ergibt sich zufällig die Möglichkeit, für die Drag-Queen Miss Anorexia Nervosa einzuspringen. Also werden Elvis-Tolle und Hüftschwung gegen High Heels und Make-up getauscht: Plötzlich offenbaren sich versteckte Talente und eine neue Karriere schimmert am Horizont. Mit "The Legend of Georgia McBride" bringt das Theater Oberhausen eine Musikkomödie über Drag, Toleranz und Lebensträume auf die Bühne. Die Queens stehen gegen jegliche Diskriminierung für Menschlichkeit und Respekt ein. Selbstverständlich mit einer gehörigen Portion Glitter. Premiere ist am 23. Februar, 19.30 Uhr. Nächster Termin: 25. Februar, 18 Uhr.

Das Museum Folkwang in Essen zeigt vom 23. Februar bis 16. Juni die Sammlungspräsentation "Willi Baumeister im Museum Folkwang. Zeitzeichen". Anlass zum Auftakt des Ausstellungsformats "Sammlungsgeschichten" ist die Präsentation des im Jahr 2023 erworbenen Baumeister-Gemäldes "Montaru 2d" (1954). Flankiert wird der Neuerwerb von rund 30 Gemälden und Druckgrafiken des Künstlers. Die Schau veranschaulicht, wie sich Baumeister von den Regeln der mimetischen Kunst löst und zu Kompositionen gelangt, die Form, Farbe und Material autonom verwenden. Der Eintritt ist frei.


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Sonntag, 18. Februar 2024

Naturschauspiel

In der letzten Woche beim Fahrradfahren nahe der Brandheide über mir gesichtet: die ersten Rückkehrer in den Norden
ONsuderwich-Bild: Sebastian Pokojski


 

initiativ


Junge Menschen engagieren
sich ehrenamtlich für Kinder


Ein Teil "Surker Jugend": Maximilian Gottsauner, Vincent Merkel, Madita Krummel, Zoë Roitzsch und Erik Brocks ONsuderwich-Bild: Sebastian Pokojski


(sepo) In der heutigen Zeit ist es nicht selbstverständlich, soziales Engagement zu zeigen. In den Gemeinden Suderwich und Essel findet zurzeit ein Umbruch statt. Wobei ein Neuanfang viele Möglichkeiten eröffnet und Raum für positive Entwicklungen bietet. Stellvertretend für die Leiterrunde haben wir Maximilian Gottsauner, Vincent Merkel, Madita Krummel, Zoe Roitzsch und Erik Brocks vor Ort besucht, um über die anstehenden Pläne zu sprechen.

Sebastian Pokojski: Wie war die Reaktion auf eure Pläne?
Erik Brocks: Das Feedback auf unsere Pläne war größtenteils sehr positiv. Nach Absprachen mit den Hauptamtlichen haben wir unserer Gemeinde, mit Hilfe einer Power Point Präsentation unser Anliegen und die damit verbundenen Veränderungen vorgestellt.
Madita Krummel (ergänzt): Dabei war es uns wichtig zu verdeutlichen, dass unser Fokus auf der Kinder- und Jugendarbeit liegt.
Zoë Roitzsch (ergänzt ebenfalls): Wir haben einen sauberen Cut unternommen und wollen zukünftig auch überkonfessionelle Jugendarbeit betreiben.
Vincent Merkel (bemerkt): Das heißt, wir sind offen für alle, nicht nur für die Gemeinde.

Sebastian Pokojski: Wie kam es zu dieser Entwicklung?

Erik Brocks: Unter anderem durch die Corona Zeit sind die Beteiligungen an unseren Aktionen maßgeblich zurückgegangen. Noch vor ein paar Jahren hatten wir Gruppen mit knapp 15 Kindern und die neusten Gruppen mussten wir auf Grund von zu wenig Kindern schon zusammenlegen.
Madita Krummel: Wir haben die Problematik erkannt und reagieren nun darauf.
Zoë Roitzsch (ergänzt ebenfalls): Den Kindern wurde teilweise sogar verboten, unsere Gruppen zu besuchen, da wir vermuten, dass viele Eltern nicht bereit sind den Aufwand, den das sonntägige Messedienen mit sich bringt mitzutragen.
Erik Brocks (stellt fest): Die Kinder haben den Bezug zur Kirche verloren.

Sebastian Pokojski: Was habt ihr bis dato konkret geändert?
Zoë Roitzsch: Wir haben uns zunächst umbenannt in „Surker Jugend – Gemeinschaft für Kinder- und Jugendaktionen“
Vincent Merkel (ergänzt): Um eine klare Grenze zur Messdienerarbeit zu ziehen und unser Feld zu verdeutlichen. Wir fokussieren uns auf größere Aktionen und Gruppenstunden, in denen die Kinder miteinander Spielen und Freundschaften knüpfen können.

Sebastian Pokojski: Wie sieht euer aktuelles Angebot jetzt aus?
Vincent Merkel: Wir bieten weiterhin unsere Gruppenstunden in den Altersgruppen an, die auch schon vorher bestanden haben. Die finden meistens jede Woche einmal statt. Außerdem machen wir Mini-Aktionen wie zum Beispiel eine Fahrt zum Ketteler Hof. Noch im Februar ist Schlittschuhlaufen geplant.
Maximilian Gottsauner (ergänzt): Bei uns gibt es außerdem Spiel- und Bastelaktionen.
Erik Brocks (ergänzt ebenfalls): Wir gehen mit den Kindern zum Beispiel auch schwimmen und veranstalten Schnitzeljagden. Jedes Jahr gibt es auch fest geplante Aktionen wie unseren Sommerabschluss, die Halloweenübernachtung und eine Weihnachtsfeier.

Die Gruppenleiter berichten, dass es im März eine dreitägige Leiterfahrt geben wird, um dort die Jahresplanung zu organisieren. Sie berichten weiter von ihren Aktivitäten und machen deutlich, dass vieles Bewährtes erhalten bleibt:
Vincent Merkel: Die 4-tägige Fahrt über Fronleichnam wird es auch weiterhin geben.
Maximilian Gottsauner (ergänzt): In den letzten Jahren waren bei dieser Fahrt zwischen 20- 30 Kinder dabei.

Sebastian Pokojski: Was wird es Neues in eurer Arbeit geben?
Madita Krummel: Wir wollen zunächst ein monatliches öffentliches Gruppentreffen im Pfarrheim an der St. Johannes-Kirche anbieten.
Maximilian Gottsauner (ergänzt): Drei Stunden sollen unsere Türen für jeden, der möchte, zum Spielen und Treffen geöffnet sein.

Ich spreche die Jugendlichen darauf an, dass es ein Angebot der Drei Raum Gemeinde über das Jugendzentrum ZAKK gibt.
Maximilian Gottsauner (antwortet): Wir planen auf jeden Fall eine Kontaktaufnahme und möchten auch nochmal betonen, dass wir keine Konkurrenz darstellen. Wir bestehen ja schon längere Zeit nebeneinander und verstehen unsere Öffnung mehr als eine Ergänzung.

Sebastian Pokojski: Wie organisiert ihr eure Arbeit?
Erik Brocks: Es ist schon ein wenig Aufwand nötig. Am Anfang jeden Monats treffen wir uns für einen Rückblick auf unsere Arbeit und planen im Voraus. Auch außerhalb der Angebote engagieren wir uns. Wir haben in den letzten, wie auch in diesem Jahr gegen eine Spende beim „Kakadu-Ball“ im Service mit angepackt. Immerhin sind wir in der Leiterrunde 21 junge Menschen zwischen 15-28 Jahren.
So ist auch weiteres Engagement in der Gemeinde bei organisatorischen Dingen, wie der Abholung des Friedenslichtes aus Münster oder Aufbauarbeiten bei Gemeindefesten möglich.

Sebastian Pokojski
: Wie und mit wem stimmt ihr eure Arbeit ab?
Vincent Merkel: Uns ist eine Zusammenarbeit mit den  Hauptamtlichen sehr wichtig. Besonders mit Alina Lübbers sprechen wir unsere Arbeit ab.

Sebastian Pokojski: Was wünscht ihr euch für eure Arbeit?
Zoë Roitzsch: Wir wollen akzeptiert und vor allem respektiert werden und wünschen uns natürlich viel Zuspruch.
Erik Brocks (ergänzt): Einfach die Dinge auszuprobieren zu können, würde uns schon reichen. Wir sind aber auch jederzeit für Verbesserungsvorschläge offen.
Maximilian Gottsauner (betont): Keiner soll denken, dass wir die Messdiener fallen gelassen haben. Wir bemühen uns auch dort um einen sauberen Übergang zu den neuen Verantwortlichen.
Erik Brocks (abschließend): Kinder, die Messdiener werden wollen, sind natürlich weiterhin herzlich bei uns willkommen.



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Samstag, 17. Februar 2024

Musik für den Frieden


Onsuderwich-Bilder: Sebastian Pokojski

(sepo) Unter dem Motto "Verleih uns Frieden" haben heute Abend in der bis auf den letzten Platz gefüllten Kreuzkirche der Posaunenchor sowie der Kirchenchor der Kirchengemeinde RE-Ost, das Vokalensemble Vocicious  und die Arche Gospel Singers gemeinsam mit Karsten Blömker (E-Piano), Sabine Wilkening (Klavier und Orgel) und Andreas Gottschlich (Klarinette) ein musikalisches Statemant gesetzt. In dem rund einstündigen Konzert brillierten die Sänger*innen und Musiker*innen unter anderem mit Stücken von Traugott Fünfgeld, Chris Tomlin, Matthias Nagel, Josquin Desprez und William McDowell. "So ein abwechslungsreiches und unterhaltsames Konzert habe ich in der Kreuzkirche noch nicht erlebt", betonte Pfarrer Harald Wagner zum Abschluss.

 


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