Samstag, 2. Dezember 2023

Suderwicher Gesichter - spezial


Suderwicher Gesichter - spezial

(sepo) Erfreulicherweise haben wir es zum Jahresende der Reihe „Suderwicher Gesichter“ geschafft, gleich zwei starke Frauen an einen Tisch zu holen. Und das aus zwei politischen Lagern: Ratsfrau Elke Kant (SPD) und Anja-Christina Rex (CDU) blicken gemeinsam mit Sebastian Pokojski auf die letzte Zeit zurück und werden auch in die Zukunft schauen.

Fotos: Sebastian Pokojski

Elke Kant
Dabei gibt es wohl unterschiedliche Ansätze, bedingt durch die Schwerpunkte in ihrer politischen Arbeit. So hat sich Elke Kant auf die Fahne geschrieben im Stadtentwicklungs- und Wirtschaftsausschuss mitzuwirken und ist ebenfalls Vorsitzende im Betriebsausschuss des KSR. Jahrzehntelanges lokalpolitisches Engagement in ihrer Partei weist daraufhin, dass sie viel Erfahrung in ihren Ämtern hat.
Anja Rex
Anja Christina Rex liegt die Kinder-, Jugend und Familien Politik besonders am Herzen. Als Mutter von drei Töchtern setzt sie sich im Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie ein. Wie Elke Kant ist Anja-Christina Rex auch in den Wirtschaftsausschuss gewählt worden. Ebenfalls ist sie stellvertretende Fraktions- und Stadtverbandsvorsitzende. Wichtig ist ihr auch die Tätigkeit im Haupt- und Finanzausschuss sowie die Rolle als Stellvertreterin im Ausschuss Gleichstellungs- und Frauenfragen. Die studierte Sozialwissenschaftlerin setzt sich zusammenfassend für alle gesellschaftspolitischen Themen ein, die das Leben aller Menschen positiv beeinflussen können.

Nach der kurzen Übersicht über die Ämter, die beide Politikerinnen in Recklinghausen bekleiden, versuchen wir im Folgenden ansatzweise zu erfragen, in welchen Bereichen die konkrete Umsetzung ihrer Arbeit für Suderwich Gemeinsamkeiten findet. Wir wollen auch wissen, welche unterschiedlichen Lösungsansätze die beiden Ratsfrauen für Probleme in Suderwich haben. Vielleicht ist es für den Stadtteil und seine Probleme dienlich, öfter gemeinsam auf die Sache zu blicken und dementsprechend über Grenzen hinaus eine Lokalpolitik zu machen, die sich für alle Beteiligten positiv entwickelt. Mal schauen, ob sich die beiden bei einigen Themen einig sind und Suderwich davon profitiert.


Hier die Fragen von Sebastian Pokojski:

Sebastian Pokojski: Was habt ihr konkret in der letzten Zeit für Suderwich getan?

Elke Kant: Ganz klar, auf jeden Fall die drei Kreisverkehre. Da muss ich aber schon eine längere Zeit zurückblicken, weil die Antragstellung schon 12 Jahre zurückliegt. Gemeinsam mit Andreas Becker habe ich mich dafür eingesetzt.
Auch eingesetzt habe ich mich für die Renovierungen der Wohnungen der Vivawest GmbH und werde dies weiterhin tun.
Unser Ortsverein findet es gut, dass nun die Friesenstraße und Teutonenstraße in Teilstücken neu gestaltet werden. In diesem Zusammenhang freue ich mich, dass die Verwaltung auch eine Teilsanierung der Cheruskerstraße signalisiert hat.
Ich habe ebenfalls für die Sportgeräte im Park an der Lülfstraße gekämpft, die ich selbst schon genutzt habe.

Anja Rex: Ich bin natürlich noch nicht so lange im Rat wie Elke Kant. Dennoch habe ich einige kleinere Projekte realisieren können. Gerade arbeite ich z. B. mit der Ratskommission für Gleichstellungs- und Frauenfragen an der Überplanung der Henrichenburger Straße. Aufgrund meiner Mitgliedschaft im Kirchenvorstand der Gemeinde Liebfrauen beschäftige ich mich auch mit der Überplanung und Neugestaltung der Kindergärten in der Pfarrei sowie deren Ausstattung, um einer Unterdeckung vorzusorgen. Auch als Trägervertreterin für den städtischen Kindergarten "Ideenreich" bearbeite ich dieses Thema. 
Wichtig ist mir ebenfalls die Organisation der ehrenamtlichen Bücherei an der Astrid-Lindgren-Schule. Für viele Kinder ist dies der erste Kontakt zu einer Bücherei. Die Struktur für Kinder ist gerade im Hinblick auf entstehende Neubaugebiete und Zuzug von Familien für mich wichtig.


Sebastian Pokojski: Gibt es Projekte, bei denen ihr Euch vorstellen könnt, gemeinsam zu arbeiten?

Elke Kant: Wir müssen bei dem kläglichen Thema Einzelhandel am Becklemer Weg einig sein. Der Wirtschaftsausschuss muss das Einzelhandelskonzept für Suderwich überarbeiten. Wir sind von der Stadt weiter weg als andere Bürger in Recklinghausen. Einkäufe müssen auf kurzem Weg möglich sein. Wir müssen Dinge des täglichen Bedarfs auch vor Ort einkaufen können. Wir sollten beide fordern, dass der Discounter im Dorf vergrößert wird und ein Drogeriemarkt eröffnet wird.

Anja Rex: Da stimme ich zu. Problem ist die Suderwicher Heide. Die Ideen von Elke Kant kann ich gut nachvollziehen und sie hat recht, wenn wir uns parteiübergreifend dafür einsetzen. In der Verwaltung kommt nicht an, das Suderwich zweigeteilt ist.

Elke Kant (ergänzt): Die unterschiedliche Lage zwischen Dorf und Heide lässt sich nun Mal nicht ändern. Es muss auf jeden Fall was passieren.

Anja Rex: Es muss in unserem Stadtteil attraktiver werden, einkaufen zu können. Das sollte unser gemeinsames Ziel sein.

Anja Rex & Elke Kant im Interview


Sebastian Pokojski: Was wünscht ihr Euch für Suderwich. Wofür möchtet ihr euch zukünftig einsetzen?

Anja Rex: Die Nahversorgung in Suderwich sollte ausgebaut und gesichert bleiben. Davon abgesehen wünsche ich mir, dass genügend OGS- und Kindergartenplätze vorhanden sind.
Der Breitbandausbau und die Digitalisierung in Bezug auf die Fördermittel müsste besser organisiert werden.

Elke Kant: Ich wünsche mir, dass die Verwaltung ein Konzept vorlegt, in dem das Teilstück der Sachsenstraße von der Bahnunterführung bis zum Kreisverkehr auf Verkehrsplanung und die Nebenanlagen der Straße inklusive der Bürgersteige überarbeitet wird.


Sebastian Pokojski: Und da wir bald Weihnachten haben, noch eine persönliche Frage an Euch: Wie verbringt ihr das Weihnachtsfest?

Elke Kant: Schon über viele Jahre feiern wir Weihnachten mit der kompletten Familie. Ich bin mit meinem Sohn bei meiner Tochter, meinem Schwiegersohn und den Enkelkindern. Traditionell gibt es am Heiligabend bei uns Kartoffelsalat. Am 1. Weihnachtstag essen wir auch zusammen Mittag und trinken danach noch Kaffee.
Ich weiß unsere gemeinsame Zeit zu schätzen und genieße es, wobei ich es nicht selbstverständlich finde, so in die Familie integriert zu sein - in der heutigen Zeit ist das schon ein großes Geschenk!

Anja Rex: Mit meinen drei Töchtern bin ich Weihnachten mit meinem Bruder und seiner Lebensgefährtin bei meinen Eltern. Früher waren immer noch die Großeltern dabei. Es gibt nach dem Krippenspiel Erbsensuppe, Brötchen, Braten, Sauerkraut, Klöße, Rotkohl und Fisch. Dabei haben wir eine alte Tradition beibehalten, immer einen Teller für die armen Seelen beiseite zu stellen, welcher symbolisch darstellt, dass nicht alle Menschen an Heiligabend genug zu Essen haben. In Oberschlesien, bei meinen Großeltern väterlicherseits, wurde das Übriggebliebene des Weihnachtsessens immer ins Armenhaus gebracht.
Weihnachten ist bei uns ein Fest im Kreise der Familie.


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Türchen 2

 





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Dienstag, 28. November 2023

Ruhrgebiet, NRW - Wissenschaft & Forschung, Politik


Vergleichsstudie zeigt: Politisches Wissen bei deutschen Schülern leicht überdurchschnittlich


Duisburg (idr). Wie werden Jugendliche auf ihre Rolle als demokratische Bürger vorbereitet? Welches politische Wissen und welche Einstellungen haben sie? Das hat die Vergleichsstudie ICCS 2022 für 24 überwiegend europäische Bildungssysteme untersucht. Den deutschen Teil der Studie haben die Universität Duisburg-Essen und die Universität Leipzig in NRW und Schleswig-Holstein durchgeführt. Sie wird vom Bundesbildungsministerium und von der Europäischen Union gefördert.

Befragt wurden Achtklässler verschiedener Schulformen, ihre Lehrkräfte und Schulleitungen. Laut der Studie ist das politische Wissen bei Schülern hierzulande leicht überdurchschnittlich, verglichen mit ihren europäischen Altersgenossen. Doch mehr als in anderen Ländern verstärkt das deutsche Schulsystem ungleiche Startchancen von Jugendlichen in Bezug auf politisches Wissen und politische Beteiligung. Dazu passt, dass die knapp 5.000 Schüler insgesamt weniger bereit sind, sich politisch einzubringen als die Jugendlichen in anderen Ländern. Die Studienergebnisse zeigen außerdem, welchen Einfluss Krisen auf die Heranwachsenden haben: Verglichen mit der ICCS von 2016 ist das Vertrauen in wichtige Pfeiler der Demokratie um fünf bis zehn Prozentpunkte gesunken. Diese Entwicklung ist länderübergreifend.

Die Krisenwahrnehmung unter Jugendlichen hat sich seit 2016 weltweit verstärkt: Klimawandel, Wassermangel und Umweltverschmutzung machen ihnen Sorgen. Noch beängstigender finden sie Kriege und bewaffnete Konflikte. So sehen acht von zehn Jugendlichen in Deutschland hier eine große Gefahr für die Zukunft der Erde – und die Regierungen in der Verantwortung. Obwohl sie sich selbst auch in der Pflicht sehen, berichten nur fünf von zehn Befragten, in ihrem Kaufverhalten regelmäßig Umweltaspekte zu berücksichtigen. Damit unterscheiden sie sich nicht wesentlich von anderen europäischen Schülern.



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Freizeit & Kultur im Revier

Freizeit  & 
Kultur-Tipps
Metropole Ruhr (idr). Die Party ist vorbei, in der Dunkelheit einer Afterhour-Location entsteht eine elektrisierte Endzeit-Stimmung. Don Juan wird von einem Racheengel heimgesucht und in die Hölle gezogen, an die er gar nicht glaubt. Er und seine Gefährten reisen wie Geister durch die Zeit, sinnieren über Einsamkeit, Tod und letzte Hoffnungen und suchen nach Sinn und Utopie. Der junge polnische Regisseur Mateusz Staniak verbindet in seiner neuen Inszenierung "Don Juan. Am Ende aller Tage" die Vorlage von Molière mit der heutigen Clubkultur. Das Stück feiert am 1. Dezember, 19.30 Uhr, in den Kammerspielen des Schauspielhauses Bochum Premiere.

"The Long Shadow of Alois Brunner" heißt das neue Stück von Mudar Alhaggi, das der palästinensisch-italienische Regisseur Omar Elerian zusammen mit dem Collective Ma’louba im Mülheimer Theater an der Ruhr inszeniert. Premiere ist am 3. Dezember, 18 Uhr. Es geht um zwei Schauspieler, die zu den Proben mit Textfragmenten, historischen Dokumenten und persönlichen Erinnerungen kommen. Sie rätseln, worum es in ihrer Geschichte geht. Die Dokumente befassen sich mit der wahren Geschichte des Nazi-Verbrechers Alois Brunner, der sich 1954 nach Damaskus absetzte und am Aufbau des brutalen Geheimdienstes beteiligt war. Es geht um Fragen der Gerechtigkeit, des Untertauchens, der Fluchterfahrung und des Theaters als Akt der Enthüllung. Die Aufführung ist in arabischer Sprache mit deutschen Übertiteln.

Richard Willey, seines Zeichens Staatsminister in der Regierung, hat im ehrwürdigen Westminster Hotel in London ein heimliches Rendezvous mit Jane, die für die Opposition arbeitet. Während sich die Parlamentarier die Köpfe einschlagen, sind Champagner, Kaviar und Austern bestellt und die Ehepartner in angenehmer Entfernung – es könnte alles schön sein. Doch dann hängt unpassend ein toter Privatdetektiv im Schiebefenster - und alles gerät "Außer Kontrolle". Das Westfälische Landestheater bringt die Komödie von Ray Cooney auf die Bühne. Premiere ist am 2. Dezember, 20 Uhr, in der Stadthalle Castrop-Rauxel.

In diesem Jahre wäre der Kabarettist Jürgen von Manger 100 Jahre alt geworden. Als Adolf Tegtmeier war er bundesweit bekannt. Seine Nichte Monika von Manger und der Dortmunder Schauspieler und Moderator Carsten Bülow erinnern am 2. Dezember, 19.30 Uhr, in den Flottmann-Hallen Herne an den Künstler. Unter dem Titel "Mein lieber Scholli" werden Tegtmeier-Klassiker zum Besten gegeben. Natürlich darf auch der Kultsong "Bottroper Bier" nicht fehlen.

Mit einem Gazino endet am 15. Dezember im Domicil Dortmund die Reihe "House of Namus" von Interkultur Ruhr und Prince Emrah. Gazinos sind in der Türkei populäre Revueshows mit Livemusik, Tanz und Comedy. Um 18 Uhr startet die Veranstaltung mit Welcome-Drinks, Beauty-Corner, Kaffeesudlesen und Hennamalen. Ab 20 Uhr geht es dann in den großen Saal zum Gazino. Gestaltet wird das Programm von Aziza A., Adir Jan, Bauchtänzerin Nafisa, dem Perfomance Kollektiv Haus of Audacity und Prince Emrah.

In der Kunsthalle Recklinghausen ist vom 3. Dezember bis 11. Februar die Ausstellung zum Kunstpreis Junger Westen 2023 zu sehen. Dieser wird am 2. Dezember an Mona Schulzek verliehen. Zudem wählte die Jury 22 weitere Künstler für die Schau aus. Sie stehen exemplarisch für künstlerische Praxen, die zeitgenössische Impulse geben für das, was über gängige bildhauerische Kategorien hinaus geht. Die Ausstellung zeigt neue Wege für Raum bezogene Kunst auf, ob ästhetisch, sozial oder politisch.


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