KULTUR im VEST
Mona Schulzek gewinnt den diesjährigen Kunstpreis „junger westen“. ONsüd-Bild: Stadt RE |
Kunstpreis „junger westen“ 2023 geht an Mona Schulzek
Am vergangenen Wochenende, 1. und 2. September, tagte die Jury zum 39. Kunstpreis „junger westen“, diesjährig ausgeschrieben für „Skulptur, Plastik und Installation“. Nach der Durchsicht von 530 Bewerbungen benannte sie Mona Schulzek, geboren 1992, aus Düsseldorf als Trägerin des mit 20.000 Euro dotierten Kunstpreises.
Wie im Jahr 2021 erstmalig eingeführt, erhält die Preisträgerin das gesamte Obergeschoss der Kunsthalle Recklinghausen, Große-Perdekamp-Straße 25 bis 27, als Ort für die Einzelpräsentation der entsprechenden Arbeiten. Die Ausstellung, die auch die Arbeiten von 21 weiteren Künstler*innen zeigt, läuft vom 3. Dezember 2023 bis 11. Februar 2024.
„Die Jury hat sich einstimmig für Mona Schulzek entschieden“, sagt Museumsdirektor Dr. des. Nico Anklam. „In ihrem Werk zeigt sich exemplarisch, was eine bildhauerische Praxis in den Kategorien Plastik, Skulptur und Installation heute leisten kann: Zeitgenössische Impulse zu geben für das, was wir als Raum versuchen zu begreifen. Mona Schulzeks Werke berühren dabei dem Kunstsystem immanente Diskurse, reichen aber darüber in verschiedene Bereiche des Lebens hinaus. In ihren Installationen bedient sie sich verschiedener Medien und Disziplinen, wie der Fotografie oder der Naturwissenschaften. Beispielhaft ist dies in ihrem ‚Outer Space Transmitter‘ seit 2021 zu sehen. Schulzek arbeitet darin mit einem uns umgebenden Raum, der sowohl tatsächlich existiert als auch das Imaginäre anspricht: das Weltall. Ihre Kunst ist dabei allumfassend, von der Konstruktion eines Senders als skulpturales Objekt, über die Entwicklung eines ‚extraterrestrischen Alphabets‘ bis hin zur Erlangung des zertifizierten Funkscheins. Sie ist damit bemerkenswert konsequent in ihrer bildhauerischen und konzeptuellen Praxis.“
Mona Schulzek schloss 2023 ihr Studium an der Kunstakademie Düsseldorf als Meisterschülerin von Gregor Schneider ab. Bereits 2022 wurde sie für ihren „Outer Space Transmitter“ ausgezeichnet und erhielt 2019 das Max-Ernst-Stipendium. Ihre Arbeiten sind in der Sammlung des Kunstmuseum Bochum und des Max-Ernst-Museum Brühl vertreten. Einzelausstellungen konnte sie bereits im In- und Ausland realisieren, darunter unter anderem in Frankreich, Österreich und Spanien.
„Als Preisträgerin des Kunstpreises ‚junger westen‘ 2023 reiht sich Mona Schulzek in eine traditionsreiche Liste heute renommierter Künstlerinnen und Künstler ein, deren Karriere mit der Kunsthalle in Verbindung stehen“, fügt Bürgermeister Christoph Tesche hinzu, der auch Kulturdezernent der Stadt Recklinghausen ist. „Dieses städtische Engagement geht weit zurück. Als erster kommunaler Preis nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in Recklinghausen schon früh Geschichte geschrieben.“
Folgende 21 Künstler*innen und ihre Werke werden in der kommenden Ausstellung Ende des Jahres präsentiert: Eliza Ballesteros (Düsseldorf), Noémi Barbaglia (Hamburg), Rebekka Benzenberg (Berlin), Marta Dyachenko (Berlin), Fabian Friese (Köln), Gerrit Frohne-Brinkmann (Hamburg), Isabella Fürnkäs (Düsseldorf), Marc Norbert Hörler (Berlin), Lucia Kempkes (Berlin), Ju Young Kim (München), Maria Clara Kulemeyer (Köln), Julia Miorin (Leipzig), Esper Postma (Berlin), Miriam Schmitz (Karlsruhe), Tatjana Stürmer (Zwingenberg), Tatjana Vall (München), Emil Walde (Düsseldorf), Denise Werth (Hagen) und Karla Zipfel (Hamburg), sowie zwei künstlerische Positionen, die im Sinne eines erweiterten Skulpturbegriffs für Performances eingeladen wurden: Moritz Riesenbeck (Düsseldorf) und Caner Teker (Düsseldorf).
Der Jury gehörten in diesem Jahr an: Prof. Martina Dobbe (Professorin für Kunstgeschichte der Moderne und der Gegenwart, Kunstakademie Düsseldorf), Dr. Stefanie Kreuzer (Ausstellungsleiterin und Kuratorin für Gegenwartskunst, Sammlung der Moderne, Kunstmuseum Bonn und ab Oktober 2023 Direktorin des Kunstmuseums Mülheim an der Ruhr), Max Leiß (Bildhauer, Kunstpreisträger „junger westen“ 2017), Dr. Sandra Beate Reimann (Kuratorin Museum Tinguely Basel), Christoph Tesche (Bürgermeister der Stadt Recklinghausen), Holger Freitag (Vorsitzender des Ausschusses für Kultur, Wissenschaft und Stadtgeschichte der Stadt Recklinghausen), Dr. des. Nico Anklam (Direktor der Museen der Stadt Recklinghausen) und als Vertretung Kerstin Weber (Wiss. Mitarbeiterin, Kunsthalle Recklinghausen).
Der Kunstpreis „junger westen“ ist der erste Förderpreis für Bildende Kunst, den eine deutsche Kommune nach 1945 auslobte. Er wird als Förderpreis der Stadt Recklinghausen mit Unterstützung der Kulturstiftung der Stadtsparkasse Recklinghausen vergeben. Durch zusätzliche Förderung des Rotary Clubs Recklinghausen und der Ulrike und Bernd Tönjes-Stiftung, konnte das Preisgeld in diesem Jahr erstmals von 10.000 auf 20.000 Euro erhöht werden. Diese Aufstockung bleibt für die nächsten Wettbewerbe bis 2031 bestehen.
Es bewarben sich 530 Künstler*innen – über 100 mehr im Vergleich zu 2021. Teilnehmen konnten sie ab dem Jahrgang 1988, Voraussetzung war außerdem ein Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland oder die deutsche Staatsbürgerschaft.
Die Ausstellung wird mit einer Preisverleihung am Samstag, 2. Dezember, um 17 Uhr in der Kunsthalle eröffnet, sie läuft dann vom 3. Dezember 2023 bis 11. Februar 2024.
Das Werk „Outer Space Transmitter“ von Mona Schulzek. ONsüd-Bild: Marina Kiga
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