Direkt zum Hauptbereich

Posts

Adventskalender 2023 - Vorankündigung

Liebe Leserinnen und liebe Leser, in diesem Jahr möchten wir Ihnen die Vorweihnachtszeit mit einem künstlerischen Adventskalender verschönern. 24 kleine Kunstwerke setzen sich auf unterschiedliche Art mit der Adventszeit auseinander - mal humorvoll, mal traditionell oder auch analytisch - Täglich wird ab dem 1. Dezember ein kleines Kunstwerk veröffentlicht. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Betrachten. from ONsüd - Freizeit und Kultur https://ift.tt/HyjA0mG via IFTTT

Kapitel 43

Nach einer Stunde, in der er noch einen Mokka getrunken hatte, erhob er sich. Auf was wartete er noch? Weder klingelte sein Handy noch zeigte sich Natascha am Eingang des Hotels. Er bezahlte und trat aus dem Lokal. Zur gleichen Zeit sah er drüben auf der anderen Straßenseite blond gelocktes Haar in der Sonne leuchten. Er vergaß den Verkehr und begann über die Straße zu laufen, laut ihren Namen rufend. Autos hupten noch ohrenbetäubender und Reifen quietschten. Hardenberg wusste später nicht, wie er heil auf die gegenüberliegende Seite gekommen war. Plötzlich stand er vor Natascha und war außer Atem und brachte keinen Ton heraus. Auch sie sah ihn nur stumm und völlig überrascht an. „Ich steige Dir… Ihnen nicht hinterher!“ brachte er mühsam und stotternd hervor. „Es ist alles purer Zufall, ob Du es glaubst oder nicht.“ Er hatte sich wieder gefangen und reichte ihr die Hand. „Mach es gut, Natascha, und viel Erfolg heute und morgen Abend und bei Deinen weiteren Konzerten.“ Er war im Begr

Kapitel 42

Es Ist für dich, rein privat. Etwas…“ „Ich weiß, aus meiner Vergangenheit!“ beendete Natascha den Satz. „Dann lass ich dich damit mal allein!“ lächelte Gruber und verschwand behände durch die Tür. Natascha setzte sich hin und begann zu lesen. Ihre angespannte Haltung lockerte sich mehr und mehr und machte tiefer Betroffenheit Platz. Als sie zu Ende gelesen hatte, sank ihre Hand mit der letzten Seite in den Schoß. Ihr Blick ging ins Leere. Es hatte sie große Mühe gekostet, aber sie hatte es danach in München geschafft. Geschafft, ihn zu vergessen und aus ihrem Leben zu streichen. Stattdessen hatte sie mit Jens eine zwar nicht leidenschaftliche, aber dafür tragfähige Freundschaft angefangen, in der keiner dem anderen etwas vorspielte oder auf zwei Hochzeiten tanzte. Sie fühlte sich nicht gerade überschäumend für Glück mit Jens, aber sie fühlte sich ruhig und sie war zufrieden. Dass das Schicksal es so einrichtete, dass Hardenberg ihren Weg wieder kreuzte und das sogar so weit entfernt

Freizeit & Kultur in NRW

Freizeit  &   Kultur- Tipps Metropole Ruhr (idr). Mit seiner Operette "Eine Nacht in Venedig" schuf Johann Strauß eine Verwechslungskomödie voll Liebeswirrungen und -irrungen, die im venezianischen Karneval ihre perfekte Maskerade findet. Egal ob Herzog von Urbino, allseits berüchtigter Frauenverführer, Barbara Delacqua, Frau eines Senators mit heimlicher Romanze, der eifersüchtige Caramello, seine liebeshungrige Freundin Annina oder der genussvolle Makkaronikoch Pappacoda samt temperamentvoller Freundin Ciboletta: Alle Figuren kochen ihr Süppchen mit Liebe, Lust und Leidenschaft. Und plötzlich weiß keiner mehr, wer wirklich ihm steht. Die Operette feiert am 25. November, 19 Uhr, Premiere am Gelsenkirchener Musiktheater im Revier. http://www.musiktheater-im-revier.de Francis’ Weg scheint vorherbestimmt. Er wohnt allein mit seiner psychisch kranken Mutter in einem Trailerpark bei Claymont und wird das Leben eines Losers führen, davon ist er überzeugt. Bis er eine

Kapitel 41

Als Natascha nach beendetem Konzertabend in ihrer Hotel Suite ankam, stutzte sie beim Öffnen ihrer Tür. War sie aus Versehen in ein fremdes Appartement geraten? Dieser Duft? Sie schaute auf die Nummer des Zimmerschlüssels und aus Sicherheit nach vorn auf die Tür. Nein, beide hatten dieselbe Nummer: ihre nämlich! Sie trat vollends ins Zimmer und staunte die Rosenpracht an, die sich dort entfaltete und einen unwiderstehlichen Duft verströmte. Es waren unzählige Rosen, darunter rote, aber auch lachsfarbene und zart rosefarbene. Während sie noch stand, schaute und staunte, klopfte es kurz an der Tür und auf ihr „Herein“ kam ein Hoteldiener mit einem Tablett. Er verbeugte sich kurz und hielt ihr das Tablett hin. Darauf lag ein Brief. Natascha schaute den Pagen an, dann nahm sie den Brief. Der Page entfernte sich. Sie sah die Handschrift lange an, sie kannte sie nicht. Sie drehte den Brief um, er hatte nur die Initialen SH als Absender. Darunter stand Hotel Meteora Athen. Nun gut! Es war wo

KULTUR im VEST

»Ich. Sehe. Dich.« von Axel Schuch Eine ungewöhnliche Fotografie-Inszenierung Die Ausstellung ist eine einzigartige Reise in die Welt der Fotografie. Dramaturgisch inszenierte Porträts enthüllen Menschen, die durch ihren fixierenden Blick, ihre Blickrichtung und Ausdruck eine faszinierende Interaktion mit dem Betrachter erschaffen. Abseits konventioneller Porträtsessions widersetzen sich diese fotografischen „Erfassungen“ dem üblichen Muster. Die Porträtierten versuchen nicht nur, ihr eigenes Wesen darzustellen, sondern ziehen den Betrachter in ein Spiel der Manipulation, während sie selbst weiterhin traditionellen Rezeptionsmustern unterliegen. Eine theatralische Hängungs-Inszenierung verstärkt den künstlerischen Auftritt der Abgebildeten. Durch eine vorherrschende schwarz-weiße Ästhetik mit individueller Sepiatonung werden die Bilder in eine künstlerische Dimension überführt. Dieses Hin und Her zwischen Betrachter und Bild führt im Idealfall zu einer Selbstreflexion über

Kapitel 40

In der Stoa hatte man Stühle aufgestellt, alle Türen waren weit geöffnet und der kleine Raum füllte sich. Dann ertönte ein kleiner Gong und der Pianist trat ein. Hardenberg war ein kleines Tierchen ins Auge geflogen, es verschwamm alles vor seinem Blick und er hatte Mühe, es zu entfernen. Dann erklangen die ersten Töne. Immer noch an seinem Auge mit einem Papiertaschentuch tupfend, hielt er urplötzlich mitten in der Bewegung inne und erstarrte. War das nicht das Stück, dass einst - ihm kam es wie eine Ewigkeit vor – ein bezauberndes junges Mädchen für ihn gespielt hatte? War es nicht Chopin? Und klang es jetzt nicht genauso wie damals? Mit dem Taschentuch wischte er sich den letzten Rest Tränen-schleier aus seinen Augen und beugte sich vor, um den Pianisten zu sehen. Was er dort sah, ließ sein Herz einen Augenblick stillestehen. Vor dem Klavier saß eine junge, blondgelockte Frau. Und diese hatte eine verteufelte Ähnlichkeit mit Natascha. Er war kaum noch fähig, dem Rest des Konzert