Dabei gibt es wohl unterschiedliche Ansätze, bedingt durch die Schwerpunkte in ihrer politischen Arbeit. So hat sich Elke Kant auf die Fahne geschrieben im Stadtentwicklungs- und Wirtschaftsausschuss mitzuwirken und ist ebenfalls Vorsitzende im Betriebsausschuss des KSR. Jahrzehntelanges lokalpolitisches Engagement in ihrer Partei weist daraufhin, dass sie viel Erfahrung in ihren Ämtern hat.
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Anja Rex |
Anja Christina Rex liegt die Kinder-, Jugend und Familien Politik besonders am Herzen. Als Mutter von drei Töchtern setzt sie sich im Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie ein. Wie Elke Kant ist Anja-Christina Rex auch in den Wirtschaftsausschuss gewählt worden. Ebenfalls ist sie stellvertretende Fraktions- und Stadtverbandsvorsitzende. Wichtig ist ihr auch die Tätigkeit im Haupt- und Finanzausschuss sowie die Rolle als Stellvertreterin im Ausschuss Gleichstellungs- und Frauenfragen. Die studierte Sozialwissenschaftlerin setzt sich zusammenfassend für alle gesellschaftspolitischen Themen ein, die das Leben aller Menschen positiv beeinflussen können.
Nach der kurzen Übersicht über die Ämter, die beide Politikerinnen in Recklinghausen bekleiden, versuchen wir im Folgenden ansatzweise zu erfragen, in welchen Bereichen die konkrete Umsetzung ihrer Arbeit für Suderwich Gemeinsamkeiten findet. Wir wollen auch wissen, welche unterschiedlichen Lösungsansätze die beiden Ratsfrauen für Probleme in Suderwich haben. Vielleicht ist es für den Stadtteil und seine Probleme dienlich, öfter gemeinsam auf die Sache zu blicken und dementsprechend über Grenzen hinaus eine Lokalpolitik zu machen, die sich für alle Beteiligten positiv entwickelt. Mal schauen, ob sich die beiden bei einigen Themen einig sind und Suderwich davon profitiert.
Hier die Fragen von Sebastian Pokojski:
Sebastian Pokojski: Was habt ihr konkret in der letzten Zeit für Suderwich getan?
Elke Kant: Ganz klar, auf jeden Fall die drei Kreisverkehre. Da muss ich aber schon eine längere Zeit zurückblicken, weil die Antragstellung schon 12 Jahre zurückliegt. Gemeinsam mit Andreas Becker habe ich mich dafür eingesetzt.
Auch eingesetzt habe ich mich für die Renovierungen der Wohnungen der Vivawest GmbH und werde dies weiterhin tun.
Unser Ortsverein findet es gut, dass nun die Friesenstraße und Teutonenstraße in Teilstücken neu gestaltet werden. In diesem Zusammenhang freue ich mich, dass die Verwaltung auch eine Teilsanierung der Cheruskerstraße signalisiert hat.
Ich habe ebenfalls für die Sportgeräte im Park an der Lülfstraße gekämpft, die ich selbst schon genutzt habe.
Anja Rex: Ich bin natürlich noch nicht so lange im Rat wie Elke Kant. Dennoch habe ich einige kleinere Projekte realisieren können. Gerade arbeite ich z. B. mit der Ratskommission für Gleichstellungs- und Frauenfragen an der Überplanung der Henrichenburger Straße. Aufgrund meiner Mitgliedschaft im Kirchenvorstand der Gemeinde Liebfrauen beschäftige ich mich auch mit der Überplanung und Neugestaltung der Kindergärten in der Pfarrei sowie deren Ausstattung, um einer Unterdeckung vorzusorgen. Auch als Trägervertreterin für den städtischen Kindergarten "Ideenreich" bearbeite ich dieses Thema.
Wichtig ist mir ebenfalls die Organisation der ehrenamtlichen Bücherei an der Astrid-Lindgren-Schule. Für viele Kinder ist dies der erste Kontakt zu einer Bücherei. Die Struktur für Kinder ist gerade im Hinblick auf entstehende Neubaugebiete und Zuzug von Familien für mich wichtig.
Sebastian Pokojski: Gibt es Projekte, bei denen ihr Euch vorstellen könnt, gemeinsam zu arbeiten?
Elke Kant: Wir müssen bei dem kläglichen Thema Einzelhandel am Becklemer Weg einig sein. Der Wirtschaftsausschuss muss das Einzelhandelskonzept für Suderwich überarbeiten. Wir sind von der Stadt weiter weg als andere Bürger in Recklinghausen. Einkäufe müssen auf kurzem Weg möglich sein. Wir müssen Dinge des täglichen Bedarfs auch vor Ort einkaufen können. Wir sollten beide fordern, dass der Discounter im Dorf vergrößert wird und ein Drogeriemarkt eröffnet wird.
Anja Rex: Da stimme ich zu. Problem ist die Suderwicher Heide. Die Ideen von Elke Kant kann ich gut nachvollziehen und sie hat recht, wenn wir uns parteiübergreifend dafür einsetzen. In der Verwaltung kommt nicht an, das Suderwich zweigeteilt ist.
Elke Kant (ergänzt): Die unterschiedliche Lage zwischen Dorf und Heide lässt sich nun Mal nicht ändern. Es muss auf jeden Fall was passieren.
Anja Rex: Es muss in unserem Stadtteil attraktiver werden, einkaufen zu können. Das sollte unser gemeinsames Ziel sein.
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Anja Rex & Elke Kant im Interview |
Sebastian Pokojski: Was wünscht ihr Euch für Suderwich. Wofür möchtet ihr euch zukünftig einsetzen?
Anja Rex: Die Nahversorgung in Suderwich sollte ausgebaut und gesichert bleiben. Davon abgesehen wünsche ich mir, dass genügend OGS- und Kindergartenplätze vorhanden sind.
Der Breitbandausbau und die Digitalisierung in Bezug auf die Fördermittel müsste besser organisiert werden.
Elke Kant: Ich wünsche mir, dass die Verwaltung ein Konzept vorlegt, in dem das Teilstück der Sachsenstraße von der Bahnunterführung bis zum Kreisverkehr auf Verkehrsplanung und die Nebenanlagen der Straße inklusive der Bürgersteige überarbeitet wird.
Sebastian Pokojski: Und da wir bald Weihnachten haben, noch eine persönliche Frage an Euch: Wie verbringt ihr das Weihnachtsfest?
Elke Kant: Schon über viele Jahre feiern wir Weihnachten mit der kompletten Familie. Ich bin mit meinem Sohn bei meiner Tochter, meinem Schwiegersohn und den Enkelkindern. Traditionell gibt es am Heiligabend bei uns Kartoffelsalat. Am 1. Weihnachtstag essen wir auch zusammen Mittag und trinken danach noch Kaffee.
Ich weiß unsere gemeinsame Zeit zu schätzen und genieße es, wobei ich es nicht selbstverständlich finde, so in die Familie integriert zu sein - in der heutigen Zeit ist das schon ein großes Geschenk!
Anja Rex: Mit meinen drei Töchtern bin ich Weihnachten mit meinem Bruder und seiner Lebensgefährtin bei meinen Eltern. Früher waren immer noch die Großeltern dabei. Es gibt nach dem Krippenspiel Erbsensuppe, Brötchen, Braten, Sauerkraut, Klöße, Rotkohl und Fisch. Dabei haben wir eine alte Tradition beibehalten, immer einen Teller für die armen Seelen beiseite zu stellen, welcher symbolisch darstellt, dass nicht alle Menschen an Heiligabend genug zu Essen haben. In Oberschlesien, bei meinen Großeltern väterlicherseits, wurde das Übriggebliebene des Weihnachtsessens immer ins Armenhaus gebracht.
Weihnachten ist bei uns ein Fest im Kreise der Familie.